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Verena Häggberg
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Frage von Heike H. •

Frage an Verena Häggberg von Heike H. bezüglich Soziale Sicherung

welches öffentliche Nahverkehrsmittel sollte statt der U-Bahn zur Hafen-City führen? Gar keins?
warum fordern Sie, dass beim "bedingungslosen Grundeinkommen" auch ganz bedingungslos nicht die Bedürftigkeit geprüft wird? Wer vermögend ist, braucht doch kein Geld von der Allgemeinheit!

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Antwort von
ÖDP

Sehr geehrte Frau Hausadowsky,

was die U4 betrifft sollte es auf jeden Fall eine Lösung geben, die nicht 500 Millionen kosten wird. Hier werden Gelder versenkt, die woanders besser untergebracht wären. Eine Möglichkeit wäre eine oberirdische Bahn, die ähnlich dem Baumwall-Viadukt in der "ersten Etage" fährt. Das wäre eine sehr attraktive Lösung, auch touristisch und deutlich billiger, weil die Kosten der geplanten U4 in erster Linie durch den Tunnelbau enstehen. Einen Vorschlag dazu hat der Stadtplaner Gerhard Bolten gemacht. www.gerhard-bolten.de. Er würde die Bahn am Baumwall ausfädeln und hätte zudem die Möglichkeit einer Verlängerung nach Süden. Die jetztige U4 soll ja vom Jungfernstieg kommen und eine Sackgasse werden. Eine andere Möglichkeit wäre eine Stadtbahn oder eine Busanbindung. Es gibt auch Ideen für einen automatisierten Verkehr, das ist jedoch noch in der Erprobungsphase. Hier könnte eine Busanbindung eine Übergangslösung sein, um dann in Hamburg etwas ganz Innovatives zu realisieren. Es gibt eine Menge Möglichkeiten. Die U4 ist die teuerste und die schlechteste.

Zum Grundeinkommen möchte ich sagen, dass wir hier mitten in der Diskussion sind. Keine Partei hat es meines Wissens bisher im Programm. Ich denke, es ist aber eine Idee mit großem Potential. Die ganze Diskussion hier auszubreiten ist nicht möglich, daher empfehle ich das Netzwerk Grundeinkommen, dem auch die ödp Hamburg nahe steht. http://www.grundeinkommen-hamburg.de

Das Grundeinkommen könnte einige positive Effekte haben, z.B. die Stigmatisierung durch Hartz IV zu beseitigen (eben gerade ohne Bedürftigkeitsprüfung), Lohndumping zu verhindern, nichtbezahlte Arbeit zu ermöglichen - überhaupt eine völlig neue Einstellung zur Arbeit zu bekommen in einer Zeit in der faktisch nicht mehr bezahlte Arbeit von allen zur Aufrechterhaltung des Wirtschaftssystems erforderlich ist. Ein uralter Menschheitstraum. Jetzt wird er wirklich, nur wir kommen mit der neuen Situation (noch nicht) zurecht. Dass auch der Millionär ein Grundeinkommen bekäme ist richtig, da er aber auch überdurchschnittlich viel Geld ausgibt, würde er bei einem konsumsteuerfinanzierten Grundeinkommen auch überdurchschnittlich viel zur Finanzierung beitragen. Vielleicht finden Sie, dass das Grundeinkommen eine große Tagträumerei ist, vielleicht ist es aber auch eine große Chance. Wer weiß.

Herzliche Einladung zu meiner Veranstaltung am 20.2. !

Herzlichst Verena Häggberg