Frage an Verena Häggberg von Anne K. bezüglich Energie
Wie ist Ihre Meinung zu der Aussage des Darmstädter Manifestes, in dem 100 Professoren sich kritisch mit der Förderung der Windenergie auseinandersetzen. Hier nur ein kurzes Zitat daraus:
"Es wird eine Technologie gefördert, ohne deren Wirksamkeit und Folgen hinreichend abzuschätzen. Man läßt es zu, daß in Jahrhunderten gewachsene Kulturlandschaften, ja ganze Regionen industriell überformt werden. Ökologisch und ökonomisch nutzlose Windgeneratoren - teilweise schon über 120 Meter hoch und über viele Kilometer weit sichtbar - zerstören nicht nur das charakteristische Landschaftsbild wertvollster Natur- und Erholungsbereiche, sondern verfremden ebenso radikal die historischen Ortsbilder unserer Städte und Dörfer, die bisher von Kirchen, Schlössern und Burgen als zentrale Erhebungen in einem dichtbesiedelten Landschaftsraum geprägt waren. Immer mehr Menschen müssen es erdulden, in unerträglicher Nähe zu Maschinen von erdrückenden Dimensionen zu leben. Junge Menschen wachsen in eine Welt hinein, in der sich naturnahe Landschaften in traurige Restbestände auflösen. "
Sehr geehrte Frau Kosse,
merken Sie, wie geschickt hier Ängste geschürt werden? Nach dem Motto: Das Neue wird uns das Alte kosten...
Die Studie wurde von dem CDU Politiker Roland Koch initiiert, dessen Partei z.B. von der EON AG als Atomkraftbetreiber regelmäßig Parteispenden im sechsstelligen Bereich bekommt. Die Studie fordert eine nachhhaltige Energieversorgung, ohne konkrete Energieformen zu nennen. Was also ist die Alternative zu den Erneuerbaren? Kinder, die zwischen Atomkraftwerken groß werden? Meine Gemeinde hat diese Kinder alle zwei Jahre aus Belarus zu Besuch. Deren Heimat ist optisch total intakt - aber auch total verseucht.
Ich möchte Sie trotz aller Vorbehalte für die Erneuerbaren gewinnen. Natürlich gibt es auch Sonne, Wind und Co Probleme und Windenergie ist nicht das Allheilmittel. Aber in einem erneuerbaren Energiemix unverzichtbar. Ich persönlich mag im übrigen Solaranlagen auch lieber. Über der ganzen Diskussion um die Windkraft wird immer vergessen wie riesig das Potential im Solarbereich noch ist. Dachflächen sind ohne zusätzlichen Flächenaufwand vorhanden.
Grundsätzlich muss politisch die Entscheidung getroffen werden, wo wollen wir hin? Und zwar mit der ganzen Gesellschaft in allen Bereichen: Energie, Bildung, Demokratie, Lebensstil, Miteinander. Alles hängt zusammen. Alles. Ich kann Sie nur einladen an der Vision einer zukunftsfähigen Welt mitzuarbeiten.
Herzlichst
Verena Häggberg