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Verena Häggberg
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Frage von Janett R. •

Frage an Verena Häggberg von Janett R. bezüglich Staat und Verwaltung

Welche Möglichkeiten sehen Sie, der Politikverdrossenheit der Bevölkerung entgegenzuwirken? Sehen auch Sie den Zusammenhang, dass die Glaubwürdigkeit der Politiker vor allem auch durch ihre hohen Nebeneinkommen leidet?
Eine zweite Frage:
Was halten Sie davon, die Tätigkeit von Politikern im Landtag auf zwei Legislaturperioden zu begrenzen? Hintergrund ist, dass sogenannte Berufspolitiker keinen Bezug mehr zum wirklichen Leben haben?

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Antwort von
ÖDP

Sehr geehrte Frau Rehmann,

"Politik" ist leider zu so einer Art Schimpfwort geworden, mit dem viele nichts (mehr) zu tun haben wollen. Ich denke, es nützt wenig an ihre Verantwortlichkeit zu appellieren. Und es gibt ja reale Ursachen, die zu dieser Haltung führen. Die Menschen spüren, dass sie betrogen und nicht ernst genommen werden. Nebeneinkünfte von Politikern sind da nur ein Faktor von vielen. In Wahrheit werden wichtige Entscheidungen immer weniger von gewählten VertreterInnen getroffen. Es gibt insgesamt eine Kommerzialisierung des Lebens, die immer weniger Raum für politische Entscheidungen lässt. Diesen Demokratieabbau halte ich für sehr, sehr gefährlich. Denn viele Menschen sind in ihrem Frust nicht (mehr) bereit, für ihre Rechte zu kämpfen. Eine Spirale, die böse enden könnte.

Die Legislaturperioden zu begrenzen halte ich eher nicht für sinnvoll. Dann wäre praktisch immer Wahlkampf und es trifft auch nicht den Kern des Problems. Ich denke schon, dass auch Berufspolitiker Bezug zu Leben haben, vielleicht manchmal zu einer speziellen Sorte Leben. Die Spitzenpolitiker leben natürlich ein Promileben, aber das ist letztlich auch in dieser Welt. Dass Politiker als abgehoben empfunden werden hat meiner Ansicht eine Menge damit zu tun, dass wir sie nur als Medienfiguren wahrnehmen, die über den Bildschirm flackern. Mit ihren politischen Inhalten, dem was wirklich ihre Ansichten und Haltungen sind und ihrem Alltag bekommen wir kaum zu tun. Womit wir wieder bei der Kommerzialisierung wären...

Herzlichst Verena Häggberg