Frage an Verena Häggberg von Rosemarie B. bezüglich Umwelt
Sehr geehrte Frau Häggberg,
wie soll Ihrer Meinung nach die Energieversorgung von Hamburg in Zukunft aussehen? Z. Zt. wird Strom für Hamburg hauptsächlich in Atom-u.Kohlekraftwerken erzeugt. Das ist alles andere als klimafreundlich. Die Energie für Heizungen und für die Industrie kommt vor allem aus Erdöl, Erdgas und Kohle. Die ersten beiden werden laufend teurer, die Kohle schädigt unser Klima.
Was werden Sie hier tun, wenn Sie gewählt sind?
Mit herzlichem Dank für eine Antwort
Rosemarie Buchner
Sehr geehrte Frau Buchner,
die Umstellung unserer Energieversorgung auf regenerative Energien muss oberste Priorität haben.
Zwei Dinge müssen konkret getan werden, um den Umbau zu beschleunigen:
Konventionelle Energie muss teurer werden. Dies könnte realisiert werden, indem die tatsächlichen Kosten auch auf die Energie umgelegt werden, Stichwort: Haftpflichtversicherung für Atomkraftwerke.
Dabei muss natürlich auch ein finanzieller Ausgleich für Menschen, die diese Kosten nicht alleine tragen können geschaffen werden. Man könnte dies als "Energiegeld" bezeichnen, das aus Steuermitteln finanziert wird.
Auf der anderen Seite müssen Erneuerbare Energien preiswerter werden. Dies geschieht ganz automatisch und gilt für alle technischen Massenprodukte. Bei einer Verdopplung der Produktion reduzieren sich die Kosten um ca. 30%. Der Markt für Solar, Wind etc. muss dementsprechend so gefördert werden, das Investoren ein Interesse haben, Geld in den Ausbau dieser neuen Techniken zu investieren und auch eine entsprechende Rendite erwirtschaften können.
Der Umbau der Energieversorgung wird natürlich mehrere Jahre Zeit in Anspruch nehmen. Neue fossile Kraftwerke sind in der Zwischenzeit nicht notwendig, da alte Kraftwerke rechtlich nicht einfach von heute auf morgen abgeschaltet werden können und weiter betrieben werden. Ferner gibt es in Europa sowieso eine Überschuss bei der Stromerzeugung. Oft wir der Hamburger Bedarf angeführt, wen es um den Bau neuer (Kohle)Kraftwerke geht. Das ist Augenwischerei. Denn Vattenfall und Co. produzieren Strom für die europäischer Börse nicht für den Hamburger Bedarf.
Nur wichtig dabei: Der Umstieg muss forciert werden und das konzentrierter als es bisher betrieben wird. Hier wird es auch darum gehen strukturelle Hindernisse zu beseitigen, etwa die finanzielle Abhängigkeit der Politik von der (Energie-)Wirtschaft.
Dafür möchte ich mich auf allen politische Ebenen einsetzen.
Herzlichst
Verena Häggberg