Frage an Verena Häggberg von Mike S. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen
Sehr geehrte Frau Haeggberg,
was genau moechten Sie fuer Altona erreichen?
Mit freundlichen Gruessen
M. Schurkamp
Liebe Frau Schurkamp,
herzlichen Dank für Ihre Frage.
Ich möchte, dass (auch) die Menschen im Hamburger Bezirk Altona sich als Teil dieser Weltgemeinschaft mit Rechten und Pflichten begreifen. Das mag sich erstmal etwas hochtrabend anhören, ich denke aber, dass man ohne die weltweite Perspektive keine Politik mehr machen kann, auch nicht kommunal.
Medien und Politiker wollen gern alles auf die Nachbarschaftsebene runterbrechen, was ja auch möglich ist, uns aber nicht von der weltweiten Perspektive befreit. Auch wenn es oft lästig und anstrengend ist. Die Klamotte, die ich im Mercado kaufe hat eben eine direkte Auswirkung auf Arbeitsbedingungen in Bangladesch. Die Schokolade, die ich in Blankenese zu Weihnachten verschenke kommt aus Ghana. Soziale Probleme in Altona haben ihre Ursachen meist in wirtschaftlichen Interessen, die kaum etwas mit dem Stadtteil zu tun haben. Das CO2, das wohlmöglich bald von Moorburg über Altona weht hat seine Ursache an der Europäische Strombörse, wo Vattenfall Gewinn machen möchte, nicht in der Versorgung Altonas.
Sich dieser Verpflechtungen bewusst zu werden und die nötigen Schritte zu tun und zwar zuerst vor der eigenen Altonaer Haustür, das ist mein Anliegen. Konkret bedeutet das: Erhalt des Volksparks und Ausbau regenerativer Energien, Stärkung des regionalen, ökologischen und fairen Handels in Altona, Stärkung der kommunalen Politik des Bezirkes gegenüber der Bürgerschaft, Rettung der demokratischen Rechte. Ich möchte dazu aufrufen von Altona aus für die Dinge, die einen hier betreffen, dort zu kämpfen, wo die Ursachen ist.
Herzlichst Verena Häggberg
Weitere Fragen an Verena Häggberg
(...) Ich habe zahlreiche Kontakte zu Eltern mit Kleinkindern. Viele sind hin und her gerissen zwischen arbeiten müssen/wollen, keinen Kitaplatz finden und dem Wunsch die (eigentlich noch viel zu kleinen) Kinder bei sich behalten zu wollen. Oft hat man etweder keinen Job, aber die Kita bietet überraschend einen Platz an (nach Kriterien die keiner kennt) oder man hat plötzlich ein Jobangebot, aber kann es nicht antreten weil kein Kitaplatz da ist. (...)
(...) jedes aufgeschaltete AKW ist bein Grund zum feiern! Der sofortige Ausstieg aus der Kernenergie ist eines der wichtigsten Ziele der ÖDP. In Bayern konnten wir dafür sorgen, dass neue AKW Standorte gestrichen wurden. (...)
(...) die sogenannten "kleinen" Parteien werden von den Medien in der Regel nicht beachtet. Man fasst sie als "Sonstige" zusammen oder erwähnt sie gar nicht. Auch im Internet werden unter der Überschrift "die Parteien" meist nur die etablierten vorgestellt. (...)
(...) ich glaube, dass eine gesteuerte Einwanderung den drastischen Rückgang von Erwerbstätigen abmildern kann. Allerdings ist Zuwanderung kein Allheilmittel für die Alterung der Bevölkerung, die sich als Folge jahrzehntelanger falscher Familienpolitik abzeichnet. (...)