Frage an Verena Häggberg von Sandra N. bezüglich Umwelt
Hallo Frau Häggberg,
ersteinmal danke ich Ihnen für diese schnelle und ausführliche Antwort.
Mir war natürlich klar, dass die ÖDP sich für den Tier- und Verbraucherschutz einsetzt.
Leider habe ich meine Frage nicht genau genug gestellt.
Und zwar würde ich gerne wissen, ob Sie als Partei eine Art Plan für den Tier- & Verbraucherschutz haben, den sie - bei guten Wahlergebnissen - in nächster Zeit umsetzen würden, mit in nächster Zeit meine ich, sagen wir mal z.B. 3 Jahren.
Ich habe schon Ihre Themen zur Wahl durchgelesen, in dem Sie auch fordern z.B. Lebensmittel besser zu kennzeichnen und schwarze Schafe öffentlich bekannt zu geben. Sehr guter Ansatz, meine Frage wäre nun, wie ist das zu bewerkstelligen? Meinen Sie mit der Kennzeichnungspflicht, Produkte im Handel, oder in Restaurants/Cafes etc.? Da ich mir das mit den Produkten in Hamburg sehr schwer bis unmöglich vorstelle, da die Lebensmittel ja von überall angeliefert werden. Da blieben wahrscheinlich nur die Restaurants (Bessere Kennzeichnungspflicht auf Speisekarten z.B.), sehe ich das richtig?
Und das Thema Tierschutz, habe ich noch nicht als Thema bei Ihnen für die kommenden Bürgerwahlen und vorallendingen auch für Hamburg gesehen. Haben Sie eben dafür einen konkreten Plan für die kommenden Jahre, was genau wäre in Hamburg alles machbar, ausser vielleicht Tierheime etc.finanziell mehr zu unterstützen?
Ich danke Ihnen im Vorraus für Ihre Antwort und wünsche Ihnen noch einen schönen Tag,
Sandra Neumeier
Sehr geehrte Frau Neimeier,
lassen Sie mich, auch wenn es lang ist, aus dem ÖDP Bundesprogramm zitieren:
Das ÖDP Konzept:
Verbot aller physisch oder psychisch quälerischen und leidvollen Experimente an und mit Tieren. Abschaffung der Massentierhaltung. Artgemäße und verhaltensgerechte Bedingungen bei der Haltung.
Wirksamere Kontrolle von Tierhaltung, Tierzucht und Tierhandel. Verbot von Qualzüchtungen, der Pelztierzucht, des Versuchstierhandels sowie artwidriger und qualvoller Veranstaltungen mit Tieren. Einfuhr- und Handelsverbot für Pelze und Reptilleder sowie für Produkte von Tieren, die unter das „Washingtoner Artenschutzabkommen? fallen, z.B. Elfenbein, Horn vom Rhinozeros. Europaweites Einfuhr- und Handelsverbot für Produkte, die auf tierquälerische Art und Weise gewonnen werden, wie z.B. Gänsestopfleber, Froschschenkel, Schildkrötenfleisch, Haifischflossen u.a. Schlachtviehtransporte nur vom Erzeuger zu einem nahe gelegenen Schlachthof (Entfernung höchstens 100 km oder 2 Stunden Fahrzeit). Kein Transit von Schlachttieren durch die Bundesrepublik. Ausnahmsloses Verbot der Schlachtung ohne Betäubung und strengere Kontrollen der Schlachtmethoden in Schlachthöfen und bei Hausschlachtungen. Verbot der Intensivhaltung und quälerischer Tötung von zum Verzehr bestimmten Tieren in Geschäften und Gaststätten (z.B. Hummer). Verbot tierquälerischer Jagdmethoden, der quälerischen Fallenjagd sowie Verbot von Herstellung, Verkauf und Besitz von entsprechenden Fanggeräten (z.B. „Schwanenhals?).
Wesentlich bessere finanzielle und materielle Unterstützung von Tierheimen. Das Aussetzen von Haustieren ist schärfer als bisher zu verfolgen. Da Tiere ihre Interessen nicht selbst vertreten können, müssen Bund, Länder und Kommunen qualifizierte und unabhängige Tierschutzbeauftragte bzw. Tierschutzbeiräte, sofern nicht schon geschehen, mit dieser Aufgabe betrauen. Diese müssen aber über entsprechende rechtlich verbindliche Kompetenzen verfügen.
Darüber hinaus müssen die anerkannten Tierschutzverbände das Verbandsklagerecht erhalten.
Fischfangquoten sind so zu senken, dass der Erhalt der Art sicher gewährleistet wird. Darüber hinaus ist der Beifang radikal zu senken. Die ÖDP zur Massentierhaltung: Fast alle Fleischprodukte in unserer Gesellschaft, die angeboten werden, kommen aus tierquälerischer Massentierhaltung. Deshalb sind sie so billig und deshalb essen die meisten Menschen so viel Fleisch. Hier ist ein Umdenken notwendig.
Massentierhaltung ist unethisch. Sie ist zudem nicht nur tierquälerisch, sondern auch auf vielfältige Weise schädlich und gefährlich: Massentierhaltung…
In diesem Sinne gilt es analog auf hamburger Landesebene den Tierschutz zu fördern. Einiges lässt sich eventl direkt umsetzen, anderes müsste über Bund oder Europa verfolgt werden. Unsere 10 Punkte zur Wahl bilden nicht unser gesamtes Programm ab, sondern sind einige Schlaglichter auf aktuelle Themen.
Zur kennzeichnungspflicht ist bereits angedacht ein sogenanntes Ampelsystem auf Verpackungen einzuführen, wobei die gesundheitliche Wertigkeit der Zutaten des Produktes mit rot, gelb, grün gekennzeichnet wird. Hier würden ungesunde, unökologische, gentechnisch veränderte Produkte schlechter abschneiden. Das würde für jedes Produkt im Supermarkt gelten und wird mit einiger Wahrscheinlichkeit demnächst eingeführt. Aus ÖDP Sicht könnte man auch noch eine Ökobilanz (Transport, Energieverbrauch etc.) einfließen lassen. Äpfel aus Südafrika können zwar bio sein, aber doch eine schlechte Ökobilanz haben.
Herzlichst Verena Häggberg