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Frage von Ulrich H. •

Frage an Verena Föttinger von Ulrich H. bezüglich Umwelt

Welche Konsequenzen würden Sie nach der atomaren Katastrophe in Japan insbesondere für Deutschland ziehen und für wie sicher halten Sie unsere Kernkraftwerke?

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Antwort von
ÖDP

Sehr geehrter Herr Hauser,

ich danke Ihnen für Ihr Interesse.

Die ÖDP kämpft schon seit ihrer Gründung gegen die unbeherrschbaren Gefahren der Atomenergie. Schon vor über 20 Jahren hat sie den Einstieg in alternative Energien gefordert.

Seither haben wir nicht nur die große Katastrophe von Tschernobyl erleben müssen, sondern auch zahlreiche "Störfälle" mit mehr oder weniger geheim gehaltenen Folgen. Immer neu wurde die Lüge verbreitet von der sicheren, umweltfreundlichen und billigen Energie. Tatsache ist aber: Die jährlichen Milliardensubventionen, die faktische Unmöglichkeit, Atomkraftwerke zu versichern und die Kosten für die Atommüllentsorgung über "ewige" Zeiten machen diese Technologie zu der teuerst erkauften. Bei durch Atomkraftkatastrophen und -störfällen verursachten Schäden haftet immer der Steuerzahler. Nach der Katastrophe in Japan ist erneut die völlige menschliche Hilflosigkeit zum Vorschein gekommen, wenn ein atomarer Unfall passiert. Weite Landstriche und das Grundwasser sind verstrahlt, die Menschen sind hohen Gesundheitsrisiken ausgesetzt. Die deutschen Atomkraftwerke sind nicht sicher genug, um allen denkbaren Eventualitäten standzuhalten. Ein Beispiel will ich nennen: Neckarwestheim steht auf einem sich nach und nach absinkenden Grund. Die mangelnde Sicherheit ist nicht nur vom Alter der Anlagen abhängig. Die Gefahr durch Flugzeugabstürze und Terrorismus ist ebenfalls nicht zu unterschätzen. Für Deutschland bedeutet dies, dass wir sofort den Ausstieg aus der Atomenenergie einleiten müssen. Die Stromnetze müssen schleunigst umgebaut werden, dass sie für die vollkommene Nutzung alternativer Energien brauchbar sind. Der Anteil an Windenergie, der durch die ablehnende Haltung der bisherigen Regierungen weit im Hintertreffen ist, muß zügig ausgebaut werden. Wenn zusätzlich auf effiziente Stromnutzung und Einsparmöglichkeiten geachtet wird, haben wir es in wenigen Jahren geschafft, den gesamten Strom aus den alternativen Energien zu gewinnen.

Mit umwelt- und menschenfreundlichen Grüßen

Verena Föttinger