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Frage von Christian D. •

Frage an Verena Föttinger von Christian D. bezüglich Familie

Sehr geehrte Frau Föttinger, in Baden-Württemberg gibt es jährlich rund 10000 Abtreibungen. Wie wollen Sie als ödp- und ALfA-Mitglied ungeborenes Leben besser schützen?

Freundliche Grüße, Christian Dörfler

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Antwort von
ÖDP

Sehr geehrter Herr Dörfler,

ich danke Ihnen für Ihr Interesse am Schutz ungeborener Menschen und für Ihre Frage dazu.

Ich bin betroffen von der hohen Abtreibungszahl im "Kinderland Baden-Württemberg" und von der Not und dem Leid so vieler Frauen, die sich zu einer Abtreibung entschließen. Ich weiß aus meiner Beratungserfahrung in der "Aktion Lebensrecht für Alle" für schwangere Frauen in Notsituationen, dass eine Abtreibung für die Frau oder das dahinter stehende Paar in vielen Fällen eine menschliche Katastrophe bedeutet, die ein Leben lang nie vergessen werden kann - abgesehen davon, dass das Kind nicht weiterleben durfte.

Es ist eines meiner großen Anliegen, dass alle Kinder das Recht und die Chance haben sollen, zur Welt zu kommen. Dazu sind alle Anstrengungen und Hilfen nötig, die dazu dienen, den Menschen ein Ja zu ihrem Kind zu ermöglichen. Wir leben hier in einem der reichsten Landstriche Europas und in einer Situation, dass uns Kinder fehlen und viele Paare einen Kinderwunsch haben, aber keine Kinder bekommen können. Eltern müssen befähigt und finanziell so ausgestattet werden, dass sie niemals aus sozialen Gründen - und das ist der häufigste Grund - einem Kind das Lebensrecht verweigern.

Ich setze mich dafür ein, dass Eltern ein sozial- und steuerpflichtiges Erziehungsgehalt gemessen am durchschnittlichen Einkommen und gestaffelt nach Kinderzahl bezahlt wird. Damit kann die Erziehungsleistung der Erwerbsarbeit gleichgestellt werden und der Druck, gleichzeitig Kinder bekommen zu sollen und einer Erwerbsarbeit nachzugehen, der für die meisten Frauen nicht hinnehmbar ist, wäre aufgehoben. Die Familie hätte eine Existenzsicherung und die Wahlfreiheit, über die Erziehung der Kinder selbst zu entscheiden und so auch ihr Berufsleben freier gestalten zu können. Das Erziehungsgehalt kann entweder für die eigene Erziehungsleistung genommen werden oder es kann eine Betreuung privat oder in einer Kinderkrippe "eingekauft" werden. Keinesfalls soll es einen staatlich verordneten Zwang bzw. einen finanziellen Anreiz dazu geben, wie das zur Zeit der Fall ist, Kleinkinder in einem sehr frühen Stadium schon in öffentliche Kinderbetreuung zu geben. Je kleiner die Kinder sind, umso wichtiger ist eine konstante und verlässliche Betreuungsperson, um eine vertrauensvolle Bindung aufbauen zu können.

Ich verspreche mir von der Einführung eines Erziehungsgehaltes und der gerechten Anrechnung der Kindererziehungsleistung in der Kranken-, Pflege- und Rentenversicherung mehr Kinderfreundlichkeit und eine deutliche Hilfe, dass Familienarmut vorgebeugt wird. Menschen sollen sich nicht mehr gedrängt fühlen, ein Kind abzutreiben. Darüber hinaus entspricht es meinem langjährigen Engagement in der ALfA und er ÖDP, über das vorgeburtliche menschliche Leben einerseits und über die gesundheitlichen, psychologischen und sozialen Folgen von Abtreibung, vornehmlich auch das Abortion-Syndrom, das häufig mit Depressionen einhergeht, aufzuklären.

Ich klage an, dass unsere Regierung zu wenig dafür tut, um den verfassungsgemäßen Schutz des Menschen vom Beginn der Zeugung bis zum natürlichen Tod zu gewährleisten. Die hohe Abtreibungszahl kann nicht hingenommen werden. Auch die Situation bei den Spätabtreibungen - meist nach einer Pränataldiagnostik aus Gründen, die bei der letzten Revision des § 218 abgeschafft werden sollten, weil Behinderung kein Grund sein darf, dass Menschen das Lebensrecht abgesprochen wird - hat sich trotz der neuerlich eingeführten Beratungsregelung nicht entscheident verändert. Eine vermeintlich christlich-soziale Politik hat beim Lebensschutz und bei der Familienförderung versagt, denn ein ständig steigender Prozentsatz von Familien und Alleinerziehenden lebt am Existenzminimum. Das ist ein Skandal für diejenigen, die Familie als "Grundzelle der Gesellschaft" begreifen.

Mit kinderfreundlichen und ökologischen Grüßen

Verena Föttinger