Frage an Verena Föttinger von Angelika S. bezüglich Frauen
Liebe Frau Foettinger,
ich habe in einer Vorstellung von Ihnen gelesen, dass Sie zehn Kinder hätten. Hut ab!
Zum einen beeindrucken mich Leistungen der Kinderziehung, zum anderen möchte ich keine Positionen "Frauen zurück an den Herd."
Welche Maßnahmen fänden Sie geeignet allen Lebensentwürfen gerecht zu werden?
Mit freundlichen Grüßen
Angelika Störk
Liebe Frau Störk,
ich danke Ihnen für Ihre Anfrage.
Ich setze mich dafür ein, dass Familien durch ein Erziehungsgehalt, das ihre Erziehungsarbeit, von der die gesamte Gesellschaft profitiert, als der Erwerbsarbeit gleichwertig anerkennt,gestärkt werden und echte Wahlfreiheit erhalten. Sie sollen ohne Nachteile beim Lebensstandard, in den Karrierechancen, bei den Sozialversicherungen selbst entscheiden können, ob sie ihre Kinder vornehmlich selbst erziehen oder mit dem Erziehungsgehalt eine qualifizierte Fremdbetreuung "einkaufen" wollen, um einem außerhäuslichen Arbeitsplatz nachzugehen. Mir geht es darum, die einseitige Lenkung des Staates, möglichst alle Kinder schon ab dem ersten Lebensjahr in die Fremdbetreuung zu geben, indem der Staat die öffentlichen Gelder für die sog. Familienförderung eben nicht den Familien selbst gibt, sondern die Betreuungsinstitutionen fördert. So entscheidet der Staat und nicht die Eltern selbst, wo und wie die Kinder erzogen werden sollen. Gemäß Grundgesetz haben aber die Eltern die Erziehungsverantwortung.
Das Erziehungsgehalt muß steuer- und sozialversicherungspflichtig sein und würde so für eine hohe Anzahl an Arbeitsplätzen sorgen. Die Arbeit an den eigenen Kindern ist Arbeit und darf nicht dazu führen, dass sie wegen schlechter Bedingungen niemand mehr tun will, sprich: nur noch eine geringe Zahl von Menschen entscheidet sich tatsächlich unter den jetzigen Bedingungen der Doppelbelastung für Kinder. Meist sind es leider die Frauen, die sich hauptsächlich um Kindererziehung sorgen und die versuchen, Beruf und Familie gleichzeitig unter einen Hut zu bringen. Das mag mit einigen Einschränkungen bei einem Kind noch gehen, weshalb wir auch fast nur noch Einkinderfamilien haben. Schon bei zweien wird es schwierig. Kinder können ja auch abends oder nachts oder wenn sie krank sind nicht einfach abgeschoben werden. Außerdem ist es eine äußerst er- füllende Aufgabe, Familienkultur und Erziehung aktiv zu gestalten und nicht einfach anderen überlassen zu müssen.
Ich wünsche Ihnen alles Gute!
Verena Föttinger