Sehr geehrte Fr. Bäuerle, erkennen Sie zur Verbesserung des Gesundheitssystems auch die Notwendigkeit & Dringlichkeit dem Beruf "Heilpraktiker/in für Psychotherapie" mehr Anerkennung zu verleihen?
Das Gesundheitswesen würde deutlich entlastet, wenn an mind. 2 Stellen dem Beruf des Heilpraktikers (m/w/d) für Psychotherapie* eine Legitimation eingeräumt würde:
1. Durchführung von Präventionskursen (z. B. bei Stress oder zur Vorbeugung von Suchtverhalten)
nach § 20 SGBV, d. h. die Leistungen des HP Psych* von den Krankenkassen anerkannt/Kosten übernommen werden -> schnellerer Zugang für Bedürftige mit psychischen Belastungen, Vorbeugen möglicher psychischer Erkrankungen -> Ziel Erhalt von Arbeits- & Leistungsfähigkeit
2. Analog dazu die Durchführung von Coaching/Beratung psychisch belasteter Klienten im Rahmen von Arbeitsförderungsmaßnahmen durch Arbeitsagenturen/Jobcenter. Auch hier wäre hilfreich, wenn die Leistungen der HP Psych* von der BA & Jobcentern übernommen würden.
Um auch auf diesem Wege o. g. Ziel zu verfolgen.
HP Pych* haben hinreichende Qualifizierung (amtsärzlich überprüft) für die jeweils gesetzten Qualitätsstandards -> Abbau Bürokratie -> Kosteneinsparung
Herzlichen Dank für Ihre Frage, Frau K..
Insgesamt ist das Berufsbild des Heilpraktikers generell in Deutschland zu schützen und weiter zu entwickeln. An gewissen Stellen muss das Heilpraktikergesetz nachgebessert werden,insbesondere,was die Einheitlichkeit sowie die Qualitäts-und Prüfungsstandards der Ausbildung anbelangt.
DEm Bürger sollte diese Form der Behandlungsmöglichkeit nicht genommen werden. Gleichwohl gibt es unzählige Angebote -ua auch im kirchlichen Bereich.
Prävention ist durchaus wichtig. Ich persönlich tue mich etwas schwer im Blick auf die Kürze der Ausbildung -soweit ich weiß 12-15 Monate. Manche machen die Ausbildung im Fernstudium. Wie man da angemessen " Therapie" betreiben soll, ist mir schleierhaft.
Aber vielleicht geht es Ihnen wirklich nur um Präventionskurse.
Für allgemein-medizinische Heilpraktiker-Angebote streben wir keine Kostentragungspflicht der Gesetzlichen Krankenversicherung an. Im Zuge der Gleichberechtigung wird dies vermutlich für Ihren Bereich ebensowenig angestrebt sein -zum jetzigen Zeitpunkt - auch, weil die Kassen finanziell weiter schwer am Knapsen sein werden in den kommenden Jahren. Da müßten zuerst Bedingungen geschaffen werden , die die Kassen finanziell entlasten, um -auch für die eigenen Bürger-wieder eher spendabel sein zu können. Ich zahle seit 40 Jahren Kassenbeiträge -und muss doch eine gute Brille selbst bezahlen . Also, es wird in Zukunft eher noch weniger als mehr Leistung möglich sein. Eine Zusatzversicherung wird ja oft angeraten. Da gibt es vermutlich auch welche, die Heilpraktikerleistungen übernehmen.
Sie betonen , daß eine Prävention ja hohe Folgekosten -zB für Psychiatrie-Aufenthalte- verhindern könnte bzw die Berufsfähigkeit erhalten. Da würde mich interessieren, wie oft Sie dies schon erlebt haben, daß durch Ihre Therapie Leute wieder arbeitsfähig wurden.
Ich würde mich gerne für so vieles einsetzen -aber an dem Punkt, fürchte ich, renne ich gegen eine Wand. Allerdings wie schon erwähnt , bin ich zuerst mit dabei, Gelder, die bislang überflüssig zB für Angehörige im Ausland gezahlt werden, zu stoppen und hier einzusetzen. Es gäbe vieles mehr anzugehen, um Kassenbeiträge nicht nur in Bürokratie, überdimensionale Gebäude oder Fremdzahlungen versanden zu sehen - und stattdessen Anliegen wie den Ihrigen zu kommen zu lassen.
Mit feundlichen GRüßen,
V. Bäuerle