Frage an Vera Lengsfeld von Harald G. bezüglich Bildung und Erziehung
In Berlin wurden 2005 die Vorklassen an den Grundschulen abgeschafft. In Folge dürfen wir seit dem erleben, wie "nicht schulreife" Kinder in der Schulanfangsphase durchgereicht werden. Kürzlich hat der Berliner Bildungssenat beschlossen, die Pflicht zur Früheinschulung zu lockern.
Bildungssenator Zöllner rückt bei Spätentwicklern von der umstrittenen Reform ab. Das ist endlich die richtige Konsequenz. Der Bildungssenator sollte jedoch einen Schritt weiter gehen und endlich die geforderten Vorklassen an den Grundschulen wieder einführen. Im Wahljahr 2006 haben auch große Teile der CDU in Berlin diesen Schritt gefordert. Im neuen Bildungsprogramm ist davon nichts mehr übrig. Wie stehen Sie zu einer notwendigen Wiedereinführung von Vorklassen an unseren Grundschulen, damit die Kinder im Vorfeld in angemessener Form auf Schule vorbereitet werden.
MfG
Harald Graaf
Sehr geehrter Herr Graaf,
auch wenn Bildungspolitik ein Landesthema ist, möchte ich Ihnen sagen, dass die so genannten "Bildungsreformen" in Berlin diesen Namen nicht verdient haben. Sie gehören allesamt auf den Prüfstand, je schneller, desto besser.Die Zwangsfrüheinschulung und das zwangsweise jahrgangsübergreifende Lernen haben sich als kontraproduktiv, ja fatal für die Schüler erwiesen. Die Zulassungsbestimmungen für die Gymnasien sind ein Skandal und führen zu peinlichen Spitzeleien und Prozessen. wegen der Schulwegbegrenzung. Das rot-rote Bildungsdesaster ist so groß, dass es nur grundlegend verändert werden kann. Dabei muss Freiwilligkeit das oberste Prinzip sein. Ausnahmen müssen zugelassen werden. Nur so wird man der Unterschiedlichkeit der Schüler gerecht. Im Zusammenhang damit würde ich mich immer für eine Wiedereinführung der Vorklassen stark machen.
Mit besten Grüßen!
Vera Lengsfeld