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Vera Lengsfeld
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Frage von Sandra Z. •

Frage an Vera Lengsfeld von Sandra Z. bezüglich Außenpolitik und internationale Beziehungen

Sehr geehrte Frau Lengsfeld,

Die CDU versteht sich als "Christlich Demokratische Union".

Dabei legt sie in einer aktuellen Stellungnahme zu den christlichen Werten ( http://www.cdu.de/doc/pdf/az_christliche_werte.pdf )
Wert auf "(...) das christliche Menschenbild (als) Grundlage ihrer Politik".
Des Weiteren fühlt sie sich gegenüber "(...) der Wahrung der christlichen Werte und ihrem Schutz vor politischen sowie rechtlichen Einschränkungen" verpflichtet.
Ferner verlangt sie in der oben genannten Stellungnahme "die Achtung jedes einzelnen Menschen als Person".

Das Parteiprogramm der CDU befürwortet jedoch ebenfalls den Einsatz der Bundeswehr in Afghanistan, bei dem "die militärische Absicherung" Priorität hat.

Mit dieser "militärischen Absicherung" in Afghanistan sind durch internationalen Eingriff auch zivile Opfer verbunden und somit eine Einschränkung der zivilen Rechte.

Wie erklärt die CDU diesen Konflikt oder auch Widerspruch, einerseits christliche Werte wahren und die Achtung jedes einzelnen Menschen gewähren, gleichzeitig jedoch den Afghanistan-Einsatz auch zukünftig unterstützen zu wollen?

Mit freundlichen Grüßen

Sandra Zimmers

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Antwort von
CDU

Sehr geehrte Frau Zimmers,

erst einmal möchte ich daran erinnern, dass der Afghanistan- Einsatz von der Rot-Grünen Bundesregierung unter Kanzler Schröder beschlossen wurde. Ziel war es, die zivile Hilfe beim Aufbau des Landes militärisch abzusichern.
Auch wenn das Ziel noch nicht erreicht werden konnte, gab es wesentliche Fortschritte. Mädchen und junge Frauen können in Afghanistan wieder zur Schule gehen und studieren. Sie müssen, wenn sie das nicht wollen, keine Burka mehr tragen. Sie können wieder ohne männliche Begleitung auf die Straße gehen, ohne gesteinigt zu werden. All das kann ich sehr gut mit meinem christlichen Menschenbild vereinbaren.Große Probleme habe ich bei dem Gedanken, was diesen Frauen blüht, sollte Afghanistan wieder ein Taliban- Staat werden. Das es bedauerlicherweise zivile Opfer gibt, liegt nicht daran, dass die Bundeswehr oder eine andere Truppe dort Rambo spielt, sondern weil sie von Terroristen angegriffen werden.
Diese Terroristen werden auch von Zivilisten unterstützt , freiwillig, manchmal auch unfreiwillig. Kürzlich habe ich alle afghanischen Stammesführer im ZDF gesehen. Es war eine Sendung nach der Bombardierung der entführten Tanklaster. Die Stammesführer haben bestätigt, dass es dabei zivile Opfer gab, es sich aber um Unterstützer der Taliban gehandelt habe. Anschließend haben die Stammesführer darum gebeten, dass die Bundeswehr in A. bleibt. So lange das so ist, kann man den Einsatz der Bundeswehr in A. vertreten .

Mit besten Grüßen!

Vera Lengsfeld