Frage an Vasco Schultz von Beate von H. bezüglich Verkehr
Guten Tag, Herr Schultz,
in Ihren Themen für den Bezirk Rahlstedt sehe ich, daß Sie sich besonders auch für eine S-Bahn nach Rahlstedt einsetzen wollen. Gibt es hier schon konkrete Pläne? Woran scheiterte es bisher, wer o. was spricht dagegen?
Vielen Dank im voraus für Ihre Antwort.
Mit freundlichen Grüßen
Sehr geehrte Frau von Hacht,
Vielen Dank für ihre Frage.
Ich habe einmal eine Werbebroschüre für Rahlstedt von Anfang des letzten Jahrhunderts gelesen:
"Ziehen Sie nach Rahlstedt, lauschige Villengegend, gute Verkehrsanbindung mit der Regionalbahn - nur 17 Minuten in die Innenstadt." Was vor dem ersten Weltkrieg eine gute Verkehrsanbindung war, ist heute allenfalls eine verkehrspolitische Katastrophe: 30-Minuten Takt, ständige Verspätungen oder Totalausfälle. Hinzu kommen teilweise versiffte Durchgänge, die einem die Lust ans Bahnfahren gründlich verleiden. Ein weiterer schlechter Scherz: Zwar kommt man inzwischen (sofern der Aufzug funktioniert!) zwar ohne Treppensteigen auf den Bahnsteig. Aber zumindest Rollstuhlfahrer können dann allenfalls die schöne Aussicht genießen - in die Wagons kommen sie nicht so ohne weiteres.
Inzwischen gibt es eine Initiative, die sich seit 2000 für eine S4 stark macht:
Sprecher der Initiative für den Hamburger Teil ist Herr Buschhüter (SPD) - Sie finden ihn auch hier bei Kandidatenwatch. Als GALier unterstütze ich selbstverständlich die Initiative und wir sollten uns hier in Rahlstedt über Parteigrenzen hinweg einig sein, dass eine richtige S4 für einen Stadtteil mit über 85.000 Einwohner nicht nur ein nettes Gimmick, sondern zwingend notwendig ist.
Die Rahlstedter CDU bekennt sich zwar formal auch zur S4, aber gleichzeitig werden im Hamburger Senat die Prioritäten völlig anders und aus meiner Sicht völlig falsch gesetzt: Statt einer S4 bekommen wir mit der U4 ein kleines Stück unnötiger und völlig überteuerter U-Bahn. Damit sind die finanziellen Ressourcen für die Verkehrsplanung leider erst einmal stark zusammen geschrumpft. Sollten wir mit an einer Regierung beteiligt sein, werden wir - sofern das rechtlich und ohne großen finanziellen Schaden noch möglich ist - die U4 einstellen und das frei gewordene Geld zum einen natürlich in die Stadtbahn nach Bamfeld/Steilshoop stecken, zum anderen aber auch die Erweiterung der R10 zu einer echten S4 voran treiben.
Genaue Planungen für den Bau der S4 existieren meinen Informationen zufolge noch nicht. Es gab allerdings ein Gutachten des HVV, das ganz klar fest stellte: Eine S4 in Rahlstedt mit höheren Taktraten würde gerade auch aufgrund der Neubaugebiete profitabel betrieben werden können und würde mehr Menschen zum Umsteigen auf öffentliche Verkehrsmittel bewegen.
Auch wenn es jetzt nach Wahlkampfgetöse klingt: Die S4 scheitert derzeit am fehlenden Willen der in Hamburg derzeit regierenden CDU und an der (aus meiner Sicht falschen) Prioritätensetzung auf Leuchttürme in der Innenstadt.
Sollte ich in die Bürgerschaft gewählt werden und die GAL in Hamburg nach der Wahl mit an einer Regierung beteiligt sein - aus meiner Sicht kann dies nur eine Grün-Rote Regierung sein - dann werde ich alles tun, damit die S4 endlich Wirklichkeit wird. Natürlich wird selbst bei guten Vorzeichen die Realisierung der Strecke nicht in der nächsten Legislatur abgeschlossen sein können. Das zu versprechen wäre unseriös.
Aber eine Regierung, die die S4 wirklich will, kann in den nächsten 4 Jahren die Pläne für die S4 soweit voran treiben, dass sie alsbald realisiert ist..
Mit freundlichen Grüßen,
Vasco Schultz