Sehr geehrter Herr Schulz, immer wieder ließt man von erschütternden Zuständen bei Tiertransporten. Was wollen Sie tun, wie darauf hinwirken, dass sie künftig verhindert werden?

Sehr geehrter Herr W.,

zahlreiche Dokumentationen belegen: Tiere werden auf ewig langen Transporten durch Deutschland, in EU-, sogar in Nicht-EU-Länder und dann noch bei der anschließenden Schlachtung gequält. Das ist auch für mich unerträglich und erfordert schnelles, konsequentes Handeln. Immerhin hat die EU doch den Schutz lebender Tiere auf dem Transport - was die zeitliche Begrenzung, Rastzeiten, Trinkwasserversorgung, Höchsttemperaturen u.ä. angeht -, schon vor Jahren umfassend geregelt. Doch immer wieder werden gravierende Missstände entdeckt, denn allen Beteuerungen zum Trotz bleiben die Regelungen im Unverbindlichen, so dass es ständig zu Verstößen kommt.

Die AfD-Fraktion im Bundestag hat bereits 2019 den Antrag gestellt, in Deutschland Tiertransporte, die den EU-Vorgaben nicht entsprechen, zu verhindern. Er wurde jedoch den den anderen Fraktionen  abgelehnt. Die Möglichkeit bestand - und dass sie nicht ergriffen wurde, ist für die Tiere sehr schlimm; für die Politik ist es einfach nur beschämend. Seitdem arbeiten wir u.a. auf eine bundeseinheitliche Regelung hin, da hier vieles in der Verantwortung von Landkreisen und Bundesländern liegt und zu viele Schlupflöcher bestehen. Es dürfen keine Tiertransporte mehr abgefertigt werden, bei denen die Einhaltung der EU-Richtlinien und einschlägiger Tierschutzbestimmungen nicht realistisch ist - so etwa in Dritt- bzw. Nicht-EU-Länder!

Ich werde auch weiterhin darauf hinwirken, dass die schlimmen Mängel bei Tiertransporten und die unwürdigen Umstände bei Schlachtungen in Drittstaaten so schnell als möglich und für immer abgestellt werden. Denn Tiere sind nicht nur laut Gesetz unsere Mitgeschöpfe mit einem Recht auf artgerechtes Leben und  Vermeidung unnötiger Qualen. Die beste Lösung - für die ich mich auch ausspreche - ist, den Transport von Tieren zur Schlachtung über große Strecken generell zu verbieten. Insgesamt müssen wir zurück zu lokalen Schlachthöfen, auch zur Weideschlachtung, die weitgehend stressfrei für die Tiere abläuft. Der Massenkonsum von Fleisch und somit die Massentransporte von Tieren zu Schlachtfabriken  ist aus meiner Sicht unverantwortlich.

Gerne sende ich Ihnen weitere Informationen - z.B. meine Broschüre "Tierschutz ist blau" - zum obigen Thema zu, mein Notfallset für Haustiere lege ich gerne bei. Kurzes Anschreiben genügt.

Herzliche Grüße

Uwe Schulz