In der Zeitung habe ich von einem geplanten Werbeverbot für fetthaltige Produkte wie bspw. Käse gelesen. Wie möchten Sie die Ernährung unserer Kinder verbessern?

Sehr geehrte Frau H.,

vielen Dank für Ihre Frage. 
In der Tat plant der Bundesminister für Ernährung und Landwirtschaft ein Gesetz für Werbeverbote von (aus seiner Sicht) ungesunden Lebensmitteln. Schaut man sich seinen Gesetzesentwurf an, wird aber schnell klar, dass es eigentlich nicht darum geht, wie gesund/ungesund ein Lebensmittel ist. Herr Özdemir (bekennender Vegetarier) möchte mit dem Gesetz einen ersten Schritt in Richtung Ernährung ohne tierische Produkte gehen.

Obwohl auch ich weitgehend vegetarisch lebe, bin ich der Ansicht, dass gerade bei Kindern die bewußte Ernährung mit hochwertigen tierischen Eiweißen aber essentiell und lebensnotwendig für deren Entwicklung ist.

Davon abgesehen lehne ich es zutiefst ab, dass ein Staat sich anmaßt, den Bürgern Ernährungsgewohnheiten vorzuschreiben.

Für eine gesunde Ernährung braucht es zuallererst bezahlbare Lebensmittel. Die Mehrwertsteuer auf unverarbeitete Nahrungsmittel sollte gestrichen werden. Davon abgesehen müssen wir in den Schulen für eine grundlegende (ideologiefreie) Bildung im Bereich der Ernährung sorgen, wozu aus meiner Sicht auch gehört, dass Fleisch und Wurst schon wegen des Tierwohls mit Bedacht zu  konsumieren ist.

Am Ende des Tages liegt es aber in der Verantwortung der Eltern und jeder Person selbst, auf ihre Ernährung zu achten. Hier müssen Eltern Vorbild sein und bspw. gemeinsam mit den Kindern Frischprodukte kochen, damit Kinder erleben, mit welchem Aufwand Nahrungsmittel zubereitet werden. Nur dann wissen auch die Kinder ihre Nahrung zu schätzen und die Hemmschwelle für das Wegwerfen wird gesenkt.

Mit freundlichen Grüßen
Uwe Schulz