In den vergangenen Tagen konnte man lesen, dass der Finanzminister Lindner darüber nachdenkt, die Subvention auf Agrardiesel zu streichen. Wie stehen Sie und Ihre Fraktion zu dieser Thematik?

Sehr geehrte Frau H.,

Danke für Ihre Anfrage. Ich muss Sie jedoch korrigieren. Die Vergünstigung von Agrardiesel ist keine Subvention, sondern ein Beitrag zu mehr Wettbewerbsfähigkeit unserer Landwirte.

Wir verlangen von unseren Bauern, dass sie auf den Weltmärkten mit Ländern wie Brasilien, Argentinien, USA etc konkurrieren. Zumindest, was die Erzeugerpreise angeht. Die Qualität der Produkte, die Haltungs- und Umweltbedingungen sollen aber zugleich deutlich besser sein als in diesen Ländern - und das auch zurecht. Diese bessere Qualität kostet aber nun einmal Geld. Ohne die verschiedenen Beiträge zur Unterstützung der Wettbewerbsfähigkeit wäre eine profitable Landwirtschaft in Deutschland nahezu unmöglich.

Daher wäre es ein fataler Fehler, diese zu streichen. Wir würden damit das Höfesterben weiter beschleunigen und unsere eigenständige Versorgung mit Nahrungsmitteln aufs Spiel setzen.

Wie wichtig eine unabhängige und eigenständige Versorgung mit Nahrungsmitteln aber ist, haben wir nicht zuletzt während der Corona-Krise gesehen.

Bezogen auf den Agrardiesel zieht auch das Argument des Klimaschutz nicht. Realistisch betrachtet werden wir auf absehbare Zeit im Agrarbereich nicht auf Diesel verzichten können. Es gibt schlicht und einfach keine Alternativen.

Ich hoffe, ich konnte Ihre Frage beantworten. Wenn nicht, kommen Sie gerne wieder auf mich zu.

Herzliche Grüße

Uwe Schulz