Frage an Uwe Ludwig Fischer von Werner R. bezüglich Wirtschaft
Guten Morgen Herr Fischer,
ich war weder beleidigend, noch waren meine Bemerkungen unqualifiziert - ganz im Gegenteil. Aber lassen wir das. Ich präzisiere meine Fragen:
1.: Derzeit überbieten sich alle Parteien in der Schnelligkeit eines angeblich möglichen Ausstiegs aus der Kernkraftnutzung. Wie sieht das Zeitfenster der ÖdP zu diesem Thema aus?
2.: Die dann wegfallenden Strommengen müssen irgendwie ersetzt werden. Auf welche Art und Weise gedenkt die ÖdP die sichere und bezahlbare Stromversorgung im Falle der sofortigen Stilllegung aller Kernkraftwerke aufrecht zu erhalten?
3.: Regenerative Energie wird nun mal hauptsächlich in den Windparks an der Küste gewonnen. Gebraucht wird der so gewonnene Strom aber auch und vor allen Dingen im Süden der Republik. Was wird die ÖdP in der Praxis dazu beitragen, einen schnellen Ausbau der Sromnetze voran-zutreiben?
Freundliche Grüße
Werner Rosenbaum
Sehr geehrter Herr Rosenbaum,
hier eine ausführliche Information für Sie.
Ich persönlich bin dafür Lösungen zu entwickeln, die die privaten Haushalte und Klein- und Mittelbetriebe von Stromnetz ganz unabhängig machen sollen und zwar in Form von Photovoltarik, Wärmepumpe und Kleinkraftwerke wie Blockheizwerke. Das würde auch im Handwerk und Mittelstand viel mehr Arbeitsplätze schaffen als die ATOMINDUSTRIE:
ÖDP fordert sofortigen Atomausstieg:
Prof. Dr. Klaus Buchner, Atomphysiker und Sprecher der Bundesprogrammkommission der Ökologisch-Demokratischen Partei (ÖDP), hat sich auf einer Pressekonferenz in Mainz für den sofortigen Ausstieg aus der Atomenergie ausgesprochen, auch ich nahm an dieser Veranstaltung mit grossem Interesse teil. Buchner begründete es damit, dass umgehend mit den Umstrukturierungsmaßnahmen in der Stromversorgung in Deutschland begonnen werden muss: „Wir haben keine Zeit zu verlieren, den Stromnetzumbau, die Speicherkraftwerke sowie übergangsweise neue Gas- und Dampfkraftwerke zu bauen. Außerdem müssen die erneuerbaren Energien weiter vorangetrieben werden.“ Buchner teilt die Einschätzung des Umweltbundesamtes, dass ab sofort neun AKW (u.a. Biblis A und B sowie Philippsburg 1) stillgelegt werden können, ohne dass eine Stromlücke entsteht. Darüber hinaus kann dann bis spätestens 2015 komplett auf Kernenergie in Deutschland verzichtet werden, wenn man das derzeitige Wachstum bei den erneuerbaren Energien zugrunde legt.
Darüber hinaus stellte die ÖDP ihre Petition an den Deutschen Bundestag zum Ausstieg aus dem EURATOM-Vertrag vor. Der EURATOM-Vertrag aus dem Jahre 1957 verpflichtet die Mitgliedsstaaten zur Förderung der Atomenergie und zur „schnellen Bildung und Entwicklung der Nuklearindustrie” in den Mitgliedsländern. Der Vertrag gewährt der Atomenergie und somit auch den Betreibern von Atomkraftwerken eine Vielzahl von Privilegien bei der Atomenergieforschung, bei der Gewährung von Krediten für den Bau und die Sanierung von Atomkraftwerken und auf dem Energiemarkt. „Wesentliche Fragen zur Sicherheit, dem Bau und Betrieb von Atomkraftwerken und deren Stilllegung sowie die Endlagerung von atomaren Abfällen werden in diesem veralteten Vertrag nicht angesprochen“, kritisiert die ÖDP.
Buchner sprach von schwerwiegenden Konstruktionsfehlern, insbesondere bei den Atomkraftwerken in Biblis und Philippsburg, die sich direkt in der Nähe zur rheinland-pfälzischen Landesgrenze befinden. „Biblis ist nur für schwache Erdbeben mit maximalen Beschleunigungen von 1,5 m/s² ausgelegt. Tatsächlich sind aber im geologisch aktiven Rheingraben Beschleunigungen von 3 m/s² und mehr zu erwarten. Damit entspricht Biblis nicht einmal der Kerntechnischen Anleitung KTA 2201. Das AKW Mülheim-Kärlich wurde nach einem Urteil des Bundesverwaltungsgerichts wegen genau dieser mangelnden Sicherheit gegen Erdbeben stillgelegt“, führte der ÖDP-Politiker angesichts der Atomkatastrophe in Japan eines von vielen Problemen aus.
Kurzvita Prof. Dr. Klaus Buchner:
Buchner ist Atomphysiker. Zwischen 1965 und 1970 arbeitete er am Max-Planck-Institut für Physik und Astrophysik in München, dessen Direktor damals Werner Heisenberg war. 1970 promovierte er mit einer Arbeit in der Experimentalphysik. Nach Forschungsaufenthalten an der staatlichen Universität Kyoto/Japan (1971-1972), an der Universität Chandigarh (1972) und am europäischen Forschungszentrum in Genf arbeitet er bis heute als Dozent und Professor an der Fakultät für Mathematik der Technischen Universität München.
Er verfasste etwa 60 wissenschaftliche Arbeiten. Noch vor der Wende gelang es ihm, intensive Kontakte mit Polen und Rumänien aufzubauen. Im Jahr 1992 erhielt er die Goldene Verdienstmedaille der Universität Breslau.
Kategorie: Landtagswahl, Raumordnung, Verkehr und Energie, Energie / Verkehr
Links:
http://www.euratom-ausstieg.de
http://www.oedp-rlp.de/aktuelles/oedp-nachrichten/newsdetails/news//atomkraftwerke-im-rhein-neckar-dreieck/
http://www.oedp-rlp.de/aktuelles/pressemitteilungen/newsdetails/news//oedp-warnt-vor-politischer-einflussnahme-der-atom/
Mit freundlichen Grüssen
Ihr Direktkandidat
Uwe Ludwig Fischer
„Wir müssen mit dem Ausstieg aus der gefährlichen Atomtechnik sofort beginnen.” Das sagt Prof. Dr. Klaus Buchner, Atomphysiker und Sprecher der Programmkommission der Ökologisch-Demokratischen Partei (ÖDP). Buchner weist darauf hin, dass zur Zeit in Deutschland alleine zwei Atomkraftwerke für den Export laufen, außerdem könnten durch den Verzicht auf die stromfressenden Stand-By-Schaltungen bei Elektrogeräten zwei weitere AKW stillgelegt werden.
„Hier ist der Gesetzgeber gefragt: Stand-By-Schaltungen sollten sofort durch energiesparende Schaltungen ersetzt werden,” so der ÖDP-Politiker.
Weitere Atomkraftwerke könnten vom Netz genommen werden, wenn Erneuerbare Energien wie Wind- und Sonnenkraft ausgebaut würden. „Falls kein Wind weht und keine Sonne scheint, können Energieengpässe sehr leicht mit Pumpspeicherwerken oder Gaskraftwerken überbrückt werden. Diese können sehr leicht von Null auf Vollast hochgefahren werden,” erläutert Buchner. Ausbaupotential sieht der ÖDP-Experte auch im Ausbau von Off-Shore-Windparks. Das sind Windkraftanlagen, die weit draußen im Meer stehen und vom dortigen starken Wind profitieren. „Man muss nur darauf achten, dass die Windparks weit genug von der Küste weg stehen, damit dem Ökosystem möglichst wenig Schaden zugefügt wird,” erklärt Buchner. Des Weiteren präferiert er den die Nutzung von Biomassekraftwerken, die ebenfalls schnell hochfahren könnten, wenn sie gebraucht würden. „Aus wirtschaftlichen und ökologischen Gründen sollte allerdings Biomasse, die auf unseren Äckern wächst, nicht weiter ausgebaut werden,” sagt Buchner.
Der ÖDP-Politiker fasst zusammen, dass es nur innerhalb kurzer Zeit möglich sei, aus Windkraft, Solarenergie und Biomasse so viel Strom zu erzeugen, wie durch die Abschaltung aller Atomkraftwerke benötigt werde, wenn sofort mit dem Umbau der Energieversorgung begonnen werde. „Um dieses Ziel zu erreichen, müssten in den nächsten Jahren 3.600 Kilometer neue Hochspannungsleitungen errichtet werden und die Erneuerbaren Energien ausgebaut werden. Für den Übergang sollten neue Gaskraftwerke gebaut werden. Leider ist bisher keine Bundesregierung dieses Ziel entschlossen angegangen.”
Mit freundlichen Grüssen
Ihr Direktkandidat
Uwe Ludwig Fischer