Frage an Uwe Ludwig Fischer von Julien H. bezüglich Wissenschaft, Forschung und Technologie
Sehr geehrter Herr Fischer,
ich studiere an der Hochschule Rhein Main Bauingenieurwesen.
Im Mai letzten Jahres haben 15.000 Studierende, SchülerInnen und GewerkschaftsmitgliederInnen in Wiesbaden gegen die von der hessischen Landesregierung geplanten Kürzungen im Bildungssystem protestiert. Ich war zugegen.
Es ging um Kürzungen von über 60 Millionen Euro. Die Konsequenz ist das beispielsweise die Universität Frankfurt 10 Millionen Euro weniger hat. Hochschulen wie die FH Frankfurt oder die Hochschule Rhein-Main würden durch die Mindereinnahmen einen ganzen Fachbereich schließen müssen.
Angesichts der doppelten Abiturjahrgänge der kommenden Jahre und der Verabschiedung der Wehpflicht - wie soll hier eine Basis für eine Sicherung der Qualität der Lehre geboten werden?
Der Hochschulpakt verkennt sowohl die steigenden Studierendenzahlen als auch die aktuelle Lage der hessischen Hochschulen und wird somit nachhaltige Schäden im hessischen Bildungssystem hinterlassen.
Deutschland kann mit keinem Öl-Vorkommen oder keiner großen Kaffeeernte prahlen. Aber mit "Made in Germany"!
Angesichts der Bildungskürzungen, wie sehen Sie diese Entwicklung und deren Zukunft?
Lieber Julien,
vielen Dank für die ausführliche Frage.
Auch ich bin der Meinung daß "Made in germany" auch in Zukunft mehr gelten muss und nicht nur "knowlegde in Germany" und dann "made in billig asia". Es ist eine Schande, daß wir die Ideen liefern und die Früchte und Gewinne im Ausland geerntet werden. Unser Nachwuchs in Deutschland muss mehr gefördert aber auch mehr gefordert werden.
Es ist auch traurig, daß super ausgebildete Fachleute unser Land verlassen, weil Sie hier keine Perspektive sehen.
Da wir ein Hochtechnologieland sind müssen wir unsere Hochschulen, aber auch unser goldenes Handwerk, fördern und sollten auch die Unternehmen mehr in die Pflicht nehmen aktiv mitzuwirken. Auch Praktikumspläte in denen meiner Meinung nach oft die jungen und motivierten Leute nur Nicht oder Billigbezahlung ausgebeutet werden muss ein Ende haben. Selbst fette Gewinne einstreichen durch Hungerlöhne und dann aber noch die Gewinnmilliarden am Finanzmarkt verzocken.
Ich bin für das kostenfreie Erststudium und Zugang für Alle zu den Hochschulen. Nicht nur Söhnchen und Töchterhen von Reichen Grossvasalen sondern auch der normale Bürger muss studieren können, denn Doktortitel kann man sich ja schließlich mit genug Geld schon kaufen. Leider sind Sie aus Hessen und können nicht für mich stimmen, aber trotzdem habe ich gerne Ihre Frage beantwortet und würde mich freuen, wenn Sie mich an Wähler in Rheinland-Pfalz im Wahlkreis Ingelheim empfehlen.
Mit freundlichen Grüssen
Uwe Ludwig Fischer
Kandidat 2011 Landtagswahl Rheinland-Pfalz