Als Vorsitzender des Hegerings Clenze ist Ihnen die Wolfsproblematik wohlbekannt. In Niedersachsen gibt es inzwischen ähnlich viele Wölfe wie in ganz Schweden.Wie ist Ihre Position dazu?
Sehr geehrter Herr S.,
zwecks Regulierung der Wolfspopulation und zur Eingrenzung von Nutztierschäden, setzte ich mich für die Aufnahme des Wolfs in das Jagdrecht ein. Die Aufnahme des Wolfs in das Jagdrecht ist ein wichtiges Signal für Weide- und Nutztierhalter in Niedersachsen und darüber hinaus. Der Wolf, der lange Zeit bedroht war, hat sich mittlerweile in der niedersächsischen Kulturlandschaft nicht nur erholt, sondern stark ausgebreitet und gefährdet inzwischen existenziell wichtige Bereiche. Der Herdenschutz wird dabei wiederholt überwunden. Gerade Weide- und Nutztierhalter, die ihren Tieren eine möglichst artgerechte Haltung ermöglichen wollen, bei der die Tiere auch nachts auf der Weide stehen können, erleiden dadurch immense Schäden. Hinzu kommen Bedenken von Schäfereien, deren Tiere eine wichtige Rolle beim Deichschutz und der Hochwasservorsorge haben, sowie von weltweit angesehenen Pferdezüchtern in unserem Bundesland. Um weiteren Schaden abzuwenden, muss der Wolf daher einem vernünftigen Management zugeführt werden. Die derzeitige Regelung, die eine Ausnahmegenehmigung zur Entnahme von Wölfen vorsieht, ist hier nicht zielführend. Eine Aufnahme des Wolfes ins Jagdrecht hingegen schafft Sicherheit und führt, entgegen einiger Bedenken, nicht zu einem unkontrollierten Abschuss von Wölfen.
Mein Ziel ist es, ein effizientes Wolfmanagement einzuführen. Aber ich stehe für einen restriktiven Umgang mit Wölfen, die sich artuntypisch verhalten, keine Scheu mehr zeigen und damit eine Gefahr für Menschen darstellen. in diesem Ausnahmefall müssen sie auch geschossen werden dürfen.
Ich wünsche Ihnen alles Gute und bleiben Sie gesund.
Ihr
Uwe Dorendorf MdL