Frage an Ute Vogt von Dorothee B. bezüglich Familie
Sehr geehrte Frau Vogt,
als Studentin und damit Vertreterin der jüngeren Generation würde mich interessieren wie Sie, vor allem angesichts der demographischen Entwicklung Deutschlands, zu der Zukunft unseres Rentensystems stehen. Glauben Sie, dass ein System, indem einige länger hohe Renten beziehen als sie jemals eingezahlt haben langfristig überhaupt noch finanzierbar ist und wie wollen Sie die "Ungerechtigkeiten" für meine Generation (schon jetzt ist nicht mal die Hälfte der Deutschen erwerbstätig, die wenigen werden alle mitfinanzieren müssen, Ausgleich der, zum Teil durch die Wirtschaftkrise bedingten, Staatsschulden etc.) ausgleichen. Wie stehen Sie zu einer steuerfinanzierten Grundrente?
Mit freundlichen Grüßen
Dorothee Brabant
Sehr geehrte Frau Brabant,
vielen Dank für Ihre Anfrage zur zukünftigen Finanzierung unseres Rentensystems.
Es ist unsere oberste Aufgabe, dafür zu sorgen, dass alle Jugendlichen die Chance auf eine Ausbildungsstelle erhalten oder Zugang zum Studium bekommen. Für diejenigen, die nicht studieren wollen oder können, setze ich mich für eine Berufsausbildungsgarantie ein. Es gilt, den Jugendlichen den Zugang zu einer Berufsausbildung zu ermöglichen, die Einstieg ins Berufsleben und Grundlage für eine sichere und solide Rentenfinanzierung ist. Auch nach der Berufsausbildung müssen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer die Chance haben, bis zur Rente zu arbeiten.
Sie haben Recht: Die Stabilisierung der bestehenden Alterssicherung muss ein zentraler Punkt unserer Politik sein. Nicht umsonst ist die Rentensicherung in der Politik ein Dauerthema. Wenn es zu dieser Problematik eine perfekte Lösung gäbe, dann gäbe es sicher parteiübergreifend Übereinstimmung dazu. Leider ist dies aber nicht der Fall.
Meiner Meinung nach gibt es zur umlagefinanzierten gesetzlichen Rente, die um betriebliche und private Altersvorsorge ergänzt wird, keine bessere Alternative. Die Renten müssen in einer Höhe gezahlt werden, die den gezahlten Beträgen während der Erwerbstätigkeit gleichkommt.
Auch ein gesetzlicher Mindestlohn wäre hilfreich, um ausreichend Geld zur Verfügung zu haben. Durch die Bekämpfung von Niedriglöhnen fließt auch wieder mehr Geld in die Rentenkasse. Dies erklärt auch, warum der Kampf gegen Arbeitslosigkeit auch gleichzeitig ein Kampf um die Rente ist. Je mehr Leute ein sicheres, solides Einkommen haben, umso mehr können auch in die Rentenkasse einzahlen. Hierzu ist es auch enorm wichtig, Arbeitsplätze zu erhalten und neue Arbeitsplätze zu schaffen. Hier spielt es auch eine Rolle, den Kündigungsschutz zu stärken, um ein berechenbares Arbeitsverhältnis zu schaffen.
Herzliche Grüße
Ute Vogt