Frage an Ute Michel von Michael E. bezüglich Verkehr
Sehr geehrte Frau Michel
wie beurteilen Sie die Chance Fernverkehrsanschluss der Bahn für hameln und Bad Pyrmont
Wiederaufbau der Sünteltalbahn
und Buslinien in den Landkreis Schaumburg von HAmeln aus
Reaktevirung Bahnhof hasperde
Mit freundlichen grüssen
M. E.
Sehr geehrter Herr E.,
bitte entschuldigen Sie die verspätete Antwort auf Ihre Fragen. Hier meine Antworten:
1. Wie beurteilen Sie die Chance Fernverkehrsanschlussder Bahn für Hameln und Bad PyrmontEin Fernverkehrsanschluss für Hameln undBad Pyrmont ist für mich keine Priorität. Durch die – auch im Vergleich zuanderen Regionen – sehr gute S-Bahn-Anbindung sowohl Richtung Hannover als auchRichtung Paderborn ist die Region bereits sehr gut an das Fernverkehrsnetzangeschlossen. Damit ist die Anbindung per Bahn aus der Region deutlich einfacherund attraktiver, als es mit einer direkten, aber nicht sehr regelmäßigen Fernverkehrsanbindungmöglich wäre. Deshalb setze ich mich für die weitere Verbesserung desS-Bahn-Angebots (z.B. höhere Taktung auch jenseits von Hameln Richtung Paderbornauf Hamelner Niveau) ein.
2. Wiederaufbau der Sünteltalbahn Es wäre zu prüfen, ob die alte Streckenoch den heutigen Verkehrsströmen entspricht. Das Aufkommen von Eimbeckhausenund Bad Münder Richtung Hameln ist vergleichsweise gering, der Pendlerstromgeht Richtung Hannover. Deshalb wäre es vermutlich wesentlich einfacher - und angesichts begrenzter Mittel auch zielführender -, eineNahverkehrsanbindung an die Deister-S-Bahn sicherzustellen (wie heute schon mit dem Auto)als mit dem länger dauernden Umweg über Bad Münder und Haste mit der S-Bahn.
3. Buslinien in den Landkreis Schaumburg von Hameln aus Landkreisübergreifende Busliniensind wichtig, weil sich das Lebensumfeld der Menschen ja nicht nachKreisgrenzen richtet. Dies ist – neben vielen Vorteilen – ein Nachteil derÜbertragung der Zuständigkeit an die Landkreise. Sinnvoll wären z.B. Verbindungenvon Bad Münder oder Eimbeckhausen nach Bad Nenndorf, von Fischbeck nach Rintelnoder von Hameln über Lauenau nach Bad Nenndorf – wobei es weniger für diegrößeren Endpunkte als für den ländlichen Raum dazwischen wichtig wäre. Das Verkehrsaufkommenist bei der vergleichsweise geringen Bevölkerung und bisher notwendigerweise hohenAutodichte eine Herausforderung, allerdings wären eine bessere Koordination desbestehenden Angebots zwischen den Landkreisen und eine entsprechende Ausweitungfür eine gute, zukunftsgerichtete Mobilität durchaus sinnvoll.
4. Reaktivierung Bahnhof Hasperde Hasperde selbst hat kaumVerkehrsaufkommen; die Argumentation für einen Haltepunkt war ursprünglich, dassPendler aus dem Raum Coppenbrügge und Hessisch-Oldendorf mit dem Auto nachHasperde fahren und dann in die S-Bahn umsteigen. Inzwischen fährt aber dieWeserbahn Rinteln-Hameln-Elze im Stundentakt und ist gut mit der S-Bahnvertaktet (guter Umstieg in Elze und in Hameln z.B. in den Sprinter S51), undauch der Regionaltarif des GVH gilt auf dieser Strecke. Ein HaltepunkteHasperde hätte auch nicht die günstige Tarifzone wie Eldagsen. Voraussichtlichwürde er aus diesen Gründen also nur schwach genutzt und würde außerdem nochdie Weserbahn schwächen. Deshalb halte ich diese Maßnahme für nicht sehrsinnvoll.
Mit freundlichen Grüßen
Ute Michel