Frage an Ute Drothler von Eiwen Gerhard A. bezüglich Raumordnung, Bau- und Wohnungswesen
Sehr geehrte Frau Drothler,
vielen Dank für Ihre informative Antwort auf meine 1. Frage, die ich noch vor meinem Kurzurlaub zur Kenntnis nahm.
Da ich vermutlich noch bis über das Jahr 2018 als Pendler aus Unterhaching werktäglich 2 * ca. 45 Minuten meiner Lebenszeit für die Fahrt zu und von meinem Arbeitsplatz in München (Luftlinie 11 km) verbringen darf (muss !!), stelle ich Ihnen - wie auch bereits einigen Ihren Mitbewerbern/innen - nachfolgende Fragen zum Neu- bzw. Ausbau der Verkehrswege im Freistaat Bayern. Mich interessieren Ihre persönlichen Vor- und Einstellungen zum Themenkreis.
1. Welche Ziele verfolgen Sie beim Ausbau des ÖPNV in der Region München/südl. Oberbayern??
2. Wie stehen Sie grundsätzlich zu einem weiteren Ausbau der Verkehrswege mit der Rad/Schiene-Technik gegenüber?
2a. Was halten Sie von einer verbesserten Anbindung auch mit internationalen Fernzügen an den Flughafen MUC II?
2b. Wie stehen Sie einer Art Stadt/Land-Bahn nach dem Vorbild des Karlsruher Verkehrssystems für die Region München/südliches Oberbayern gegenüber?
2c. Würden Sie den Ausbau der Bahnstecke München - Mühldorf - Freilassing zu einer internationalen Fernstrecke befürworten?
2d. Was halten Sie grundsätzlich von Reaktivierungen aufgelassener Bahnstrecken im Freistaat Bayern?
3. Wie stehen Sie dem weiteren Aus- und Neubau von Bundesautobahnen im Freistaat Bayern gegenüber?
3a. Und konkret - was halten Sie von den Plänen der Bayer. Staatsregierung zum Neubau eines Bundesautobahn Südrings??
4. Wie stehen Sie einem weiteren Ausbau der Flughäfen MUC II, Oberpfaffenhofen usw. gegenüber?
5. Was halten Sie von einer ´Citymaut´ für München??
6. Was halten Sie von einer Abschaffung der KFZ-Steuer?
Für Ihre freundliche Antwort bedanke ich mich bereits heute.
Mit freundlichen Grüßen
Sehr geehrter Hr. Eiwen,
ich möchte mich dafür entschuldigen, dass ich Ihnen erst heute auf Ihre Fragen antworte – aber es gab wichtige Gründe, die es mir vorher nicht möglich gemacht haben.
Zu Ihren Fragen möchte ich wie folgt antworten:
Da ich ebenfalls S-Bahn Pendler bin und werktäglich 2x75 Minuten (Minimum – meistens durch S-Bahn Umbau, Verspätung etc. viel länger) unterwegs bin und dies vielleicht noch bis 2029 kann ich Ihre Sorgen und Nöte gut nachvollziehen.
1. Der Ausbau des ÖPNV sollte eine oberste Priorität darstellen, denn durch auch durch die steigenden Ölpreise/ Benzinkosten werden immer mehr Menschen gezwungen sein auf den öffentlichen Nahverkehr umzusteigen. Den Bürgern unseres Landes sollten hier Möglichkeiten geschaffen werden, durch Querverbindungen (evtl. Stadt/Umlandbahn) mit den Nachbargemeinden diese leichter zu erreichen, ohne dafür zuerst in die Stadt zu fahren. Ebenfalls müssten die Taktzeiten der öffentlichen Verkehrsmittel auf dem Land erhöht werden.
2. Die Rad/Schienen Technik ist durchaus positiv, da dadurch vermehrt Lkw im Langstrecken Verkehr vermieden werden können, wenn mehr auf die Bahn als Transportmittel zurückgegriffen wird.
2a. Man müsste überlegen, wie sinnvoll dies wäre, denn Fluggäste kommen wohl eher aus München. Hier wäre eine schnellere Verbindung – einer speziellen Flughafen S-Bahn eine Möglichkeit. Inwieweit das Schienennetz für int. Fernzüge ausgebaut werden sollte, würde davon abhängen, wie hoch der Aufwand wäre und dann der Ausnutzungsgrad (Kosten/Nutzenabwägung mit Einbeziehen von Umweltfaktoren).
2b. Danke für den Hinweis. Ich kannte dieses Modell noch nicht. Es könnte durchaus ein Ansatz beim Ausbau des ÖPNV sein.
2c. Hier muss auch wieder bedacht werden, wie sinnvoll dieses Projekt wirklich ist, d.h. Kosten/Nutzenabwägung mit Einbeziehen von Umweltfaktoren.
2d. Ich denke, das Bahnstreckennetz sollte gut ausgebaut werden, damit auch entlegene Gemeinden „näher rücken“.
3. Ein Aus- und Neubau von Autobahnen sollte gut überlegt werden, ob diese wirklich sinnvoll sind und aufgrund dessen sollte entschieden werden. Ich bin nicht grundsätzlich dagegen, aber jeder weitere Neubau sollte sehr kritisch überprüft werden, ob eine Notwendigkeit besteht.
3.a. Ich stehe dem Neubau des Südrings sehr skeptisch gegenüber. Ich sehe bis jetzt nicht den Vorteil dieses Projekts, sondern nur die Nachteile, wie die immense Naturzerstörung und Umweltverschmutzung.
4. Hier sehe ich auch nur die Nachteile, wie die Lärmbelästigung (Gesundheitsschädigung) und die Zerstörung der Landschaft.
5. Eine City Maut für München wäre positiv, aber die Höhe des Betrages sollte am Spritverbrauch bzw. CO² Verbrauch gekoppelt sein. Zu überlegen wäre auch den Platzverbrauch zu besteuern.
6. Kfz Steuer Abschaffung, aber dann Strassennutzungsgebühren einführen, gekoppelt an die Umweltbelastung (CO² Verbrauch, Spritverbrauch).
Mit freundlichen Grüßen
Ute Drothler
Weitere Fragen an Ute Drothler
(...) Natur- und Umweltschutz sollte vor jeden Verkehrsaspekten und wirtschaftlichen Belangen Vorrang haben. Nur durch die Erhaltung von einzigartigen, durchgängigen Natur- und Erholungsräumen können unsere Lebensgrundlagen erhalten werden. (...)
(...) Hier darf die "Nutzung als Seitenstreifen" nicht anders bewertet werden, wie eine echte Fahrbahn. Die Vorschriften für Lärmschutzwerte werden zu "lax" gehandhabt - im Gegenteil die Grenzwerte sollten niedriger gesetzt werden. Die Bürger sind immer mehr Lärm ausgesetzt und dieser verursacht nachweislich Stressgefühle - macht also krank. (...)
(...) "Frieden kann nicht mit einer Waffe erzwungen werden, sondern durch Aufklärung etc. Hier ist die Friedensbewegung ein Vorbild. Wichtig ist vor allem den Menschen zu helfen wieder einen "normalen Alltag" zu leben, wie es Familie Erös mit der Kinderhilfe Afghanistan machen. (...)
Sehr geehrter Hr. Eiwen,
ich möchte mich dafür entschuldigen, dass ich Ihnen erst heute auf Ihre Fragen antworte – aber es gab wichtige Gründe, die es mir vorher nicht möglich gemacht haben.