Frage an Uta Gensichen von Peter B. bezüglich Wissenschaft, Forschung und Technologie

Sehr geehrter Herr B.,

wenn Menschen angegriffen werden und von Gewalt bedroht sind, ist das
immer zu verurteilen – unabhängig davon, ob die Gewalt gegen
Polizist*innen, Geflüchtete oder gegen Trans*-Menschen gerichtet ist.
Als Gesellschaft sollten wir Hass in Form von Drohungen, Gewalt oder
Mobbing generell ächten. Der Wunsch, in einem eigens geschaffenen Fach
Schüler*innen „soziales Verhalten“ beizubringen, ist durchaus
verständlich. Allerdings sind andere Einflussgrößen wohl entscheidender
für die Verhaltensentwicklung eines Kindes: das Elternhaus und der
Freundeskreis, die konsumierten Medien oder auch das Menschenbild, das
etwa durch prominente Personen wie Politiker*innen propagiert wird. Eine
soziale Komponente im Unterricht könnte aber durchaus sein,
Polizist*innen oder Sanitäter*innen zu Schulbesuchen einzuladen, um so
gegenseitige Distanzen und Vorurteile abzubauen. Schüler*innen sollten
aber auch lernen, wie sie sich selbst gegen den Machtmissbrauch von
bspw. Lehrkräften oder Polizist*innen wehren können. Da Gewalt von zwei
Seiten ausgehen kann, ist es wichtig, hier eine Brücke zu schaffen.
Schulungen oder Begegnungen können dazu beitragen, sensibler zu werden
für die Perspektive der anderen.

Mit freundlichen Grüßen,

Uta Gensichen