Uschi Röhrig
DIE LINKE
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Frage von Wolf S. •

Frage an Uschi Röhrig von Wolf S. bezüglich Arbeit und Beschäftigung

Sehr geehrte Frau Röhrig,

was gedenken Sie konkret gegen die Zweiklassengesellschaft bei der Altersversorgung in Deutschland zu unternehmen: Auf der einen Seite die gut versorgten Pensionäre (ehem. Beamte) und auf der anderen Seite Millionen von Altersarmut betroffenen Rentner (ehem. Angestellte).

Vielen Dank
Mit freundlichen Grüßen

Antwort von
DIE LINKE

Sehr geehrter Herr Simo,

Als Landtagsabgeordnete in NRW würde ich mich dafür einsetzen, dass NRW sich im Bundesrat für eine grundsätzliche Änderung in der Rentenpolitik ausspricht. Es gibt ein sehr gutes Rentenkonzept von meiner Partei DIE LINKE. Für uns ist schon immer klar, dass eine gute Rente nicht ohne gute und vor allem gut bezahlte Arbeit zu erreichen sein wird. Wirtschafts-, Arbeitsmarkt-,Lohn-,Beschäftigungs- und Rentenpolitik müssen in einem Linken Rentenkonzept miteinander verknüpft werden, damit Altersarmut erst gar nicht endstehen kann.

Prekäre Beschäftigung muss eingedämmt werden. Ein armutsfester, gesetzlicher Mindestlohn von mindestens 12 Euro brutto in der Stunde ist einzuführen. Eine deutliche Stärkung der Tarifbindung ist erforderlich um Altersarmut schon im Vorfeld zu vermeiden. Gute Arbeit ist eine wichtige Voraussetzung auch im Alter ein ausreichendes Auskommen zu haben.
Das Rentenniveau muss wieder auf 53% erhöht werden, damit der Lebensstandard im Alter gesichert werden kann. Bei einem durchschnittsverdienst von 3 022 Euro in 16/17 kostet die Beschäftigte und den Arbeitgeber nur jeweils 33,- Euro im Monat. Die 4% Beitrag für eine Riesterrente bei Durchschnittsverdienenden 108 Euro plus aus Steuermittel finanzierte Zulagen, könnten dann entfallen. Die Renten wären dann auch noch 2013 finanzierbar. Solidarausgleich: Zeiten niedriger Löhne, der Erwerbslosigkeit, der Kindererziehung und Pflege müssen deutlich besser abgesichert werden, damit sie nicht zu Altersarmut führen. Es müssen wieder aus Steuermittel Rentenbeiträge für Langzeiterwerbslose gezahlt werden auf der Basis eines halben Durchschnittsverdienstes. Es muss eine Erwerbstätigenversicherung geben. Alle müssen in die gesetzliche Rentenversicherung einzahlen: Selbstständige, Freiberufler/innen, Beamte/innen, Manager/innen, Politiker/innen, egal ob sie Abgeordnete, Minister/innen oder Staatssekr. Die meisten Abhängigen Arbeitnehmer haben nicht genug Einkommen um eine private Altersvorsorge zu tätigen. Schon heute sind zeitweise mehr als eine Million Ältere auf staatliche Grundversicherung angewiesen. Und das oft nach einem langen Arbeitsleben. Deshalb brauchen wir dringen eine Aufwertung der kleinen Renten. Unser reiches Land muss und kann allen Menschen ein Alter in Würde sichern.

Sehr geehrter Herr Simo, in der Hoffnung Ihre Frage hinreichend beantwortet zu haben,
verbleibe ich mit freundlichen Grüße
Uschi Röhrig