Frage an Ursula von der Leyen von Patrick F. bezüglich Arbeit und Beschäftigung

Sehr geehrte Frau von der Leyen,

mit Besorgnis schaue ich auf die Öffnung des Arbeitsmarktes für ausländische Fachkräfte.

Ich selber habe im IT-Bereich studiert und mache derzeit neben den Beruf ein Zweitstudium, da ich trotz fast 10´jähriger Berufserfahrung immer noch ein Einstiegsgehalt bekomme. Wenn man sich versucht, aktiv wo anders zu bewerben bekommt man die selben Gehälter zu immer schlechteren Voraussetzungen. Diese sind unter anderem Zeitverträge über Zeitarbeitsfirmen, Subunternehmen oder Personalagenturen, die alle an meiner Arbeitskraft mitverdienen wollen und die suchenden Firmen entledigen sich so ihrer sozialen Verantwortung. Hinzu kommen Reisebereitschaft mit Vorstreckung der Spesen und Erreichbarkeit rund um die Uhr. Das schlimme daran ist, das es sich hier um kein Einzelfall handelt.

Ein weiteres Phänomen am Arbeitsmarkt ist, das Firmen Stellen ausschreiben und keinen einstellen. Kurz nachdem die Ausschreibung ausgelaufen ist bekommt man dann den Anruf von Personaldienstleistern die auf die Bewerbung aufmerksam geworden sind und einem einen Arbeitsplatz beim vorherig geworbenen Unternehmen anbieten. Und die Bewerbungsunterlagen bekommt auch nicht mehr zurück.

Das einzige was man in der politischen Landschaft wahrnimmt ist das man sich um Quoten in den Führungsetagen kümmert, den Arbeitsmarkt öffnet, während bei einem großen Teil der Arbeitnehmer das Geld nicht mehr zum Leben ausreicht.

Daher meine Frage Ihr Ressort, was Sie gegen das Lohndumping am deutschen Arbeitsmarkt unternehmen wollen? Und wie Sie den Arbeitnehmern in Deutschland helfen wollen, damit sich Arbeit wieder lohnt und zwar so Lohnt das man Sicherheiten auch für eine eigene Familie schaffen kann? Meine Partnerin und ich wegen immer wieder aufs neue ab, ob man einem Kind unter solchen Bedingungen eine abgesicherte Kindheit bescheren kann oder ob man doch lieber Kinderlos bleibt.

Hochachtungsvoll

Patrick Franz