Frage an Ursula von der Leyen von Bernd K. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen
Sehr geehrte Frau von der Leyen,
angesichts der "Flucht" von Herrn Wulff und der Feststellung, er könne den "Ehrensold" bekommen (bei dem ca. 80% der Bundesbürger der Meinung sind, das Auscheiden aus dem Amt war mehr als unehrenhaft) stellt sich mir eine andere Frage.
Wenn man den Rentenanspruch und die Rentenpunkte eines gesetzlich Versicherten berechnet kommt man zu dem Schluss, ein Facharbeiter mit einem durchschnittlich hohen Bruttoeinkommen müßte ca. 500 (in Worten fünfhundert) Jahre arbeiten um einen Rentenanspruch zu erhalten, der dem von Herrn Wulff entspricht.
Oder, ein 52 jähriger Facharbeiter, der aus persönlichen Gründen seine Arbeit kündigt, wird erstmal von Seiten des Arbeitsamts eine Sperrfrist beim Arbeitslosengeld auferlegt.
Wie erklären Sie den Bundesbürgern (bei aller Rücksicht auf das Amt des Bundespräsidenten), dass ein 52 jähriger Facharbeiter nach einer Kündigung einen Anspruch auf Zahlungen hat, besonders in Zeiten, wo Renten effektiv gekürzt werden, jüngere Arbeitnehmer nicht mehr sicher sein können überhaupt eine ausreichende Rente zu bekommen und bei Arbeitslosen über ein Jahr über eine Erhöhung von 5 Euro gestritten wird, wie erklären sie diesen Leuten, dass hier plötzlich Rentenansprüche von über 500 Jahren Erwerbstätigkeit gerechtfertigt sind?
Verstehen Sie mich nicht falsch, Ich bin durchaus damit einverstanden, dass prestige-trächtige Ämter auch eine angemessene Entlohnung haben sollten, aber wie erklären sie angesichts des immer weiteren Sozialabbaues in Deutschland dieses extreme Missverhältniss?
Mit freundlichen Grüßen
Bernd Kasperidus