Frage an Ursula von der Leyen von Peter M. bezüglich Arbeit und Beschäftigung
Sehr geehrte Frau von der Leyen!
In einer der letzten Ausgabe meiner regionalen Tageszeitung habe ich folgende Überschrift gelesen: "Immer mehr Berufstätige sind überlastet". In diesem Bericht erkennen Sie, das viele Menschen Ihren Jop wegen psychicher Belastungen nicht mehr ausführen können.
Nun haben Sie am 17. Juni 2009 einen Preis für besonders Familienfreundliche Arbeitszeiten an ein deutsches Großunternehmen vergeben. Ich bin in dieser Fa. angestellt und habe mich schon damals gewundert, denn meine AZ sind alles andere als Familienfreundlich
Ich arbeite bei einer Werkfeuerwehr im 24 Std Dienst und komme so
auf 66 Std/Woche im Schnitt; in manchen Wochen sogar 96 Std. Innerhalb der 24
Std. werden 11 Std. Regelarbeitszeit (!) verlangt, die teilweiße auch noch in
die Nacht verlegt werden. Man stelle sich vor: 24 Std. Dienst, dann zu Hause
schlafen und dann wieder 24 Std Dienst. Das ganze noch über Freitag, Samstag und
Sonntag, und man kann sich das Sozial-Familiäre Leben vorstellen.
Diese langen AZ sind nur möglich, weil ich eine "Opt Out Erklärung" unterschrieben habe, in der ich mich freiwillig dazuverpflichte, länger als 48Std/Woche zu arbeiten. Eine wirkliche Möglichkeit, die Opt Out Erklärung abzulehnen oder gar zurückzuziehen, ohne meinen Beruf zu
verlieren gibt es kaum. Und dies, obwohl diese Unterschrift freiwillig zu verstehen ist und mir vom EU Gesetz zugesichert wird, das mir durch die Zurücknahme der Unterschrift keine Nachteile oder gar ein Berufsverlußt widerfahren darf.
Auch bei der Diskussionen über den Demographischen Wandel komme ich mir irgendwie übergangen vor. Es ist geradezu vorhersehbar, das ich meinen Beruf nicht so lange in dieser Form ausführen kann, wie es im Moment von der Politik verlangt wird, denn wenn ich
all diese oben genannten Faktoren in einen Topf werfe, komme ich zu dem Resumee,
das mein Beruf ein hohes Risiko birgt, krank zu werden.
Mit freundlichen Grüßen
P. Müller