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Frage von Anja Q. •

Frage an Ursula von der Leyen von Anja Q. bezüglich Familie

Sehr geehrte Frau Dr. von der Leyen,

mit Bestürzung habe ich gestern erfahren müssen, dass - neben einigen vertretbaren Sparmaßnahmen - auch an einer der schwächsten und schutzwürdigsten Bevölkerungsgruppe gespart werden soll, nämlich an den (meist allein erziehenden) Säuglingsmüttern im Hartz-IV-Bezug. Damit wird gleichzeitig an den Babys gespart. Es ist ja wohl unumstitten, dass gerade diese Gruppe nicht mal eben dazuverdienen kann, weil sie ohnehin schon schlechte Karten auf dem Arbeitsmarkt hat - und die von der Regierung angestrebten Betreuungsmöglichkeiten oftmals reines Wunschdenken sind.

Sie haben seinerzeit das Erziehungsgeld, dass allen bedürftigen bis zu ZWEI Jahre lang gezahlt wurde, in ein Elterngeld umgewandelt. Was gerne verschwiegen wird, ist die Tatsache, dass dieses Elterngeld eben nicht mehr zwei Jahre lang, sondern nur noch maximal 14 Monate lang gezahlt wird. Jetzt soll das auch noch wegfallen für Hartz-IV-Empfängerinnen.

Sie haben selbst viele Kinder und wissen doch aus eigener Erfahrung, wie kostspielig gerade Kinder unter einem Jahr sind. Die Windeln, die vielen Maschinen mit Wäsche, die Nahrung etc. Ich finde es geradezu zynisch, zu sagen, es gibt später als Ausgleich dann mehr Geld für Bildung etc. Die Mütter brauchen das Geld dann, wenn sie die Babys versorgen müssen und nicht erst später. Aus eigener Baby-Erfahrung kann ich sagen, dass ich mit den Hartz-IV-Sätzen niemals ausgekommen wäre, obwohl ich wirtschaftlich und sinnvoll eingekauft habe.

Ich könnte mir vorstellen, dass einerseits die Anzahl an Kindern, die zukünftig geboren werden, noch weiter sinkt und dass die Abtreibungsquote durch diese Maßnahmen steigt. Aber - noch zynischer gesprochen - das sind ja dann nur Kinder aus sozialen Randgruppen und damit wohl nur ein paar vermeidbare (?) Münder mehr, die unser Sozialstaat füttern müsste?

Wieso konnten Sie sich als engagierte Frau und Mutter nicht gegen diese herzlose Politik durchsetzen?

Freundliche Grüße

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Antwort ausstehend von Ursula von der Leyen
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