Frage an Ursula von der Leyen von Hendrik B. bezüglich Familie
Sehr geehrte Frau von der Leyen,
ich nehme Bezug auf Ihre Antwort vom 18.09.2009 zu meiner Frage vom 26.08.2009:
Goethe ist kein Abgeordneter. Sie selbst haben nicht zwischen Privatem und Gesellschaftlichem Unterschieden als Sie erklärten: "So selbstverständlich, wie wir den Kindern die Muttersprache mitgeben, müssen wir ihnen Religion mitgeben."
Ich spreche Ihnen nicht das Recht ab, an Gott zu glauben. Sie sollten aber bereit sein, zu Ihren Äußerungen angemessen und ausreichend Stellung zu beziehen, wenn Sie von Ihnen aus Bürgern zu religiösen Themen Ratschläge erteilen. Sie haben damit eine Diskussion über Religion verursacht, indem Sie sich Ihrerseits als Volksvertreterin in die privaten (ausgehend von Ihrer Antwort auf meine Frage) Angelegenheiten der Bürger eingemischt haben.
Aus Ihrer wenig aussagenden und z.T. widersprüchlichen Antwort auf meine Frage resultieren nunmehr allerdings auch weitere Fragen: Nur weil etwas Tradition ist, sollte nicht über eine Änderung nachgedacht werden? Bitte begründen Sie dies näher. Bitte wägen Sie die sinnstiftenden gegen die negativen Aspekte von Religionen ab. Sie sagen die CDU nimmt ihre religiösen Ansichten als Basis allen politischen Handelns. Wie verhält es sich dabei mit einem Krieg (oder von mir aus auch einem Polizeieinsatz) in Afghanistan, bei welchem durch das Handeln von Staatsbürgern der BRD Kinder und Unschuldige ums Leben gekommen sind? Ich verstehe nicht, wie dies im Einklang mit den Geboten des Christentums gebracht werden kann. Wenn ein Befehlshaber ein Christ ist, müsste er dann nicht von der Möglichkeit Abstand nehmen, in die Gefahr zu geraten, verantwortlich für den Tod von anderen Menschen zu werden oder andere zu veranlassen, töten zu müssen oder zu lassen?
Kurzum: Bitte beantworten Sie meine Fragen vom 26.8.2009. Vielen Dank!
Gruß
H. Bechert