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Ursula von der Leyen
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Frage von Jürgen F. •

Frage an Ursula von der Leyen von Jürgen F. bezüglich Verbraucherschutz

Sehr geehrte Frau Dr. von der Leyen,

wie ich so eben einem Interview des Hamburger Abendblattes entnehmen muß planen Sie die Erweiterung der Internetsperren auf andere Bereiche, als die bisher genannte Kinderpornographie.

Sie selbst waren es jedoch die bisher vehement behauptet hat, diese Sperren wären ausschliesslich für das Sperren dieser Kinderpornographie Seiten vorgesehen und kein anderer Zweck geplant.

Des weiteren sprechen Sie von einer "Meinungsfreiheit im richtigen Maß".

Bitte erläutern Sie mir in diesem Zusammenhang zwei Fragen:

1. Woher kommt Ihre Meinungsänderung und wie wollen Sie das begründen, ausser mit Zensur?

2. Wer legt fest welches Maß an Meinungsfreiheit richtig ist?

Im Voraus vielen Dank für Ihre Antwort,
Jürgen Froese

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Antwort von
CDU

Sehr geehrter Herr Froese,

das stimmt nicht. Mir geht es um Kinderpornografie im Sinne des § 184 b des Strafgesetzbuch und um nichts anderes. Mein Interesse ist es, die Vergewaltigung von Kindern auf allen Ebenen zu bekämpfen, auch die Bilder im www. Und im Übrigen: Wenn ein künftiger Gesetzgeber Sperren ausweiten will, muss er unter Berücksichtigung aller Beratungen und Anhörungen ein neues Gesetz schaffen, das vor der Verfassung Bestand hat. Niemand kann ein Gesetz unbemerkt und nach eigenem Gutdünken ändern.

Zu ihrem zweiten Anliegen: Von Zensur kann keine Rede sein! Das Internet ist ein großartiges Instrument, keine Parallelgesellschaft, in der die Rechte von Kindern nichts zählen. Das Sich-Verschaffen und die Verbreitung von Kinderpornografie ist in der realen Welt ein Straftatbestand. Da spricht zu Recht auch keiner von Zensur, weil wir alle der Würde und dem Schutz der Kinder Vorfahrt geben vor Meinungs- und Informationsfreiheit einzelner, die sich am Leid der Schutzlosen erfreuen. Nirgendwo auf der Straße kann man Magazine mit den Bildern vergewaltigter Kinder kaufen. Warum sollte das ausgerechnet im Internet, wo Opfer ein Leben lang mit ihrem Leid konfrontiert werden, anders sein?

Mit freundlichen Grüßen

Dr. Ursula von der Leyen