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Frage von Dr. Bernd S. •

Frage an Ursula Straka von Dr. Bernd S. bezüglich Raumordnung, Bau- und Wohnungswesen

Sehr geehrter Frau Straka,

als gebürtiger Westfale aus dem Ruhrgebiet wohne ich seit etwa sechs Monaten im Landkreis Donau-Ries und bin über die Verhältnisse im öffentlichen Nahverkehr - und im besonderen, was die Versorgung entfernt liegender Ortsteile angeht - regelrecht erschüttert.
Ich arbeite in Ehingen (Doanu), einer vergleichbar großen Stadt in BW, und habe auch schon in anderen Mittelstädten (Göppingen/BW, Bad Lippspringe(NW) gewohnt, aber dort waren/sind die Begebenheiten um Längen besser als hier. Der Verzicht auf das Auto ist ja selbst dem ÖPNV wohlwollend gegenüber stehenden Bürgern wie mir gar nicht möglich, weil es keine Alternative gibt. So sind die Möglichkeiten, nach NÖ zu gelangen, an einer Hand abzuzählen, es gibt z.B. keine Möglichkeit, zum nächst gelegenen Haltepunkt der DB (Pflaumloch) zu kommen. Am aller unverständlichsten finde ich aber, daß manche Busse nur zum Aussteigen anhalten, aber noch weiter entfernt gelegene Ortschaften anfahren. So ist es beispielsweise der Tochter meiner Lebensgefährtin nicht möglich, am Nachmittag von Holheim nach Ederheim zu fahren, was meiner Ansicht nach ein Unding ist - der Bus fährt doch genau diese Strecke!
Sie sehen, ich bin mit den ÖPNV-Verhältnissen im Landkreis überaus unzufrieden und möchte Sie bitten, zu diesem Problem Stellung zu nehmen. Gibt es Planungen, das de facto ÖPNV-Nichtangebot im Landkreis auszubauen? Welche Position bezieht ihre Partei dazu?

Mit freundlichem Gruß
Dr. Bernd Stange

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Antwort von
SPD

Sehr geehrter Herr Dr. Stange,

ich kann Ihre Verärgerung besonders angesichts der konkreten Beispiele recht gut nachvollziehen. Für den ÖPNV ist der Landkreis zuständig. Und leider zeigt sich hier, dass Landkreisgrenzen, die gleichzeitig Landesgrenzen sind, große Hürden darstellen. Als Vorsitzende der SPD-Kreistagsfraktion werde ich mich dafür stark machen, mit dem Ostalbkreis „grenzüberschreitende“ gemeinsame Lösungen zu suchen. Bei der geschilderten Problematik ist sicher auch die Stadt Nördlingen gefragt.
Auch das zweite Problem, warum mancher Bus nur zum Aussteigen, aber nicht zum Zusteigen anhält, werde ich in einer Anfrage an das Landratsamt klären lassen und Sie gerne über die Antwort informieren, wenn Sie sich nochmals direkt an mich wenden.
Ihre Ansicht, dass quasi kein ÖPNV-Angebot im Landkreis vorhanden ist, teile ich so drastisch nicht. Natürlich ist vieles verbesserungsbedürftig. Und selbstverständlich ist daher für mich und auch für meine Partei ein Ausbau des Angebots sehr wünschenswert. Aber im Unterschied zu manch Anderen, die alles versprechen, kann ich Ihnen nur versichern, dass ich mich für eine Verbesserung einsetzen werde, wo immer es möglich ist. Allerdings können Busverbindungen nur dann geschaffen und aufrecht erhalten werden, wenn sie sich einigermaßen rechnen und keine „Geisterbusse“ durch die Gegend fahren.
Der Landkreis ist bemüht, das ÖPNV-Angebot ständig zu überarbeiten und zu optimieren. Dabei können die Bürgerinnen und Bürger in Zukunft genau wie in der Vergangenheit auf die Unterstützung durch die SPD-Kreistagsfraktion zählen. So soll zum Beispiel ein Ruf-Bus-System zu üblichen Tarifen für die Fahrgäste geschaffen werden. Es bleibt zu hoffen, dass dies durch die Bevölkerung angenommen wird.

Mit freundlichen Grüßen

Ursula Straka