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Frage von Tobias K. •

Frage an Ursula Mogg von Tobias K. bezüglich Umwelt

Sehr geehrte Frau Mogg,

da einige Ihrer Kollegen weniger eifrig auf Fragen antworten möchte ich mich gerne an Sie als "Landsfrau" im nördlichen Rlp. wenden.

Als Gasfahrer habe ich mich bewußt für eine von 2 Varianten umweltschonender Individualmobilität entschieden: das Autogas (=Flüssiggas/LPG, mineralölsteuersatzermäßigt bis 31.12.2009). Auch Erdgas war aufgrund der Ermäßiging bis 2020 interessant.

In der Region Koblenz/Neuwied/vorderer Westerwald hat sich ein erfolgreicher Mittelstand in Sachen "Gasfahren" etabliert:

Führende Autogasumrüster in Neitersen (Frank Scan Automobile), Neuwied (Vogtmann und Herold, Toyota Hof), Koblenz (Vogtmann und Herold), Ransbach Baumbach (Hyundai Westerwald Automibile) und Tankstellen in Koblenz, Neuwied, Ransbach, Neitersen, Altenkirchen, Oberhonnefeld setzen in Ihrem Wahlkreis und der nahen Umgebung auf LPG, Flüssiggas. Diese Betriebe haben die Chancen und Vorteile des langjährig bewährten alternativen Krafstoffes erkannt. Nur eine einzige Tankstelle in Koblenz hat sich entschieden, Erdgas anzubieten.

Anders als Erdgas (CNG) verändert Autogas nicht die Ökobilanz durch zusätzliche Emissionen, da hier ein ohnehin existierendes Abfallprodukt in sinnvolle Nutzung verlagert wird. Es ist also die nachhaltigste Lösung in Koexistenz zu Erdöl und Erdgas. Von einer Tonne russischen Erdgases gehen zudem 30 % als Treibhausgasmethan in die Atmosphäre, ohne jemals genutzt zu werden. Propan und Buthan werden hingegen am Bohrloch abgefangen, unter Druck verflüssigt und in Tankwagen/Schiffen ohne Transportverlust zum Verbraucher gebracht.

Außerdem kommt ist LPG eine von mehreren schon heute verfügbaren Alternativen gegen den Feinstaub und Dieselruß, die dringend notwendig sind - gerade auch in einer Stadt wie z.B. Koblenz, deren "gesunde" stickige Luft vielen Bürgern und Arbeitnehmern täglich "zu Gute kommt".

Mich interessiert daher:

Wie stehen Sie zu einer steuerlichen Gleichstellung der europaweit akzeptierten LPG-Technik zum nur in Dtl. als Insellösung gepushtem Erdgas? Die Logik spricht schließlich zur Förderung aller gleichwertigen Alternativen - nicht unterschiedlicher einzelner im nationalen Alleingang.

Ich würde mich freuen auch Ihre Ansicht zu hören und verweise für Hintergrundinformationen zunächst auf www.ig-gasfahren.de.vu

Es grüßt
T. Krumnow
IG Gasfahren - umweltfreundlich und sparsam www.ig-gasfahren.de.vu

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Antwort von
SPD

Sehr geehrter Herr Krumnow,

zunächst möchte ich Ihnen danken, dass Sie sich um eine umweltverträgliche Form der Mobilität bemühen. Ich halte dies vor allem in unserem eher ländlich geprägten Bundesland, wo der Verzicht auf das Auto für viele Wege keine realistische Option darstellt, für erfreulich und sinnvoll.

Die heute gültigen Regelungen für die Förderung bei Flüssiggas läuft - Sie weisen selbst darauf hin - noch bis Ende 2009. Aus diesem Grund sehen die zuständigen Fachpolitiker gegenwärtig keine Handlungsnotwendigkeit. Im Lauf der nächsten Legislatur wird darüber zu entscheiden sein - auch unter Berücksichtigung dann vorliegender Untersuchungen über den Grad der Umweltverträglichkeit der verschiedenen Energieträger - ob die Förderung von Flüssiggas verlängert wird. Ich bitte Sie um Verständnis, dass ich dieser Debatte angesichts der noch ausstehenden Untersuchungen nicht vorgreifen möchte.

Wir werden auch in den kommenden Jahren unsere Politik der Nachhaltigkeit fortsetzen. Dies bedeutet zum einen eine Steigerung der Effizienz bei der Nutzung fossiler Brennstoffe, aber auch die Intensivierung der Suche nach regenerativen Grundlagen.

Effiziente Antriebstechnologien eröffnen bereits kurzfristig beträchtliche Potenziale zur Senkung der Umweltbelastung und Verringerung der Importabhängigkeit. Innovative Technologien wie etwa der Hybridantrieb und die Brennstoffzelle in Verbindung mit optimierten Werkstoffen können mittel- bis langfristig weitere Effizienzsteigerungen ermöglichen. Eine wichtige Rolle in dieser Strategie der SPD-geführten Bundesregierung spielen darüber hinaus alternative Kraftstoffe. Dabei müssen – auch mit Blick auf die zeitliche Dimension – verschiedene Optionen verfolgt werden. Derzeit leisten konventionelle Biokraftstoffe wie Biodiesel und Bioethanol als Beimischungen zum Otto- und Dieselkraftstoff sowie Erdgas und Flüssiggas als Kraftstoff einen wichtigen Beitrag. Langfristig werden allerdings synthetische Biokraftstoffe und Wasserstoff Grundlage der Mobilität sein. Synthetische Biokraftstoffe werden voraussichtlich erst im nächsten Jahrzehnt eine quantitativ bedeutende Rolle spielen.

Mit freundlichen Grüßen
Ihre Ursula Mogg