Frage an Ursula Mogg von Petra B. bezüglich Innere Sicherheit
Warum gibt es im SPD-geführten Rheinland-Pfalz deutlich mehr Straftaten auf 100.000 Einwohner als in den unionsgeführten Bundesländern Baden-Württemberg und Bayern?
Sehr geehrte Frau Baum
sie dürfen davon ausgehen, dass die Menschen in Rheinland-Pfalz nicht schlechter und nicht besser - und auch nicht krimineller - sind als die in Bayern oder Baden-Württemberg.
Der „Erste Periodische Sicherheitsbericht“, eine umfassende Untersuchung der Kriminalität in Deutschland, den das Bundeskriminalamt veröffentlicht hat, weist keine Länder, sondern umfassendere Regionen aus. Bayern, Baden-Württemberg und das Saarland wurden hier gemeinsam mit Rheinland-Pfalz bewertet, weil diese Länder durchweg eine ähnlich geringe Verbrechensdichte aufweisen. Sie bilden in der Studie die Erhebungsregion Südwest, wo deutschlandweit das geringste Aufkommen von Gewaltverbrechen zu verbuchen ist. Man darf dies zu guten Teilen der geosoziologischen Struktur dieser ländlich geprägten Länder zuschreiben. Denn in Großstädten und Ballungsgebieten ist die Kriminalität üblicherweise höher als in Klein- oder Mittelstädten im ländlichen Raum.
In Bayern ließ sich ebenso wie in den meisten anderen Regionen auch in den vergangenen Jahren ein statistisches Anwachsen der Strafdelikte feststellen. Der Anstieg beruht nach Ansicht des bayerischen Innenministers Beckstein vor allem darauf, dass die Bevölkerung kriminelles Verhalten immer seltener hinnehme, sondern die Taten anzeige. Davon werden wir auch in Rheinland-Pfalz ausgehen dürfen.
Ich kenne die Aussagen, die darüber spekulieren, dass speziell - und ausgerechnet! - das nördliche Rheinland-Pfalz im Begriff stünde, zum Sündenpfuhl zu verkommen. Solche Aussagen haben weniger einen Sinn als vielmehr einen Zweck: Nämlich den, ein Klima der Angst zu schaffen, auf dem autoritäre Geister gerne ihr politisches Süppchen kochen.
Mit freundlichen Grüßen
Ihre Ursula Mogg