Frage an Ursula Jacob-Reisinger von Joachim W. bezüglich Arbeit und Beschäftigung
Hallo Frau Jacob-Reisinger,
bei ansonsten weitgehender Übereinstimmung mit Ihren Antworten war ich überrascht über Ihre Zustimmung zu der Forderung, für Frauen in Spitzenpositionen des Managements eine Quote einzuführen. Ich geht davon aus, dass diese Forderung nichts mit einer Gleichberechtigung von Frauen im Arbeitsleben zu tun hat, da sie vielleicht 0, 01% aller Frauen betrifft. Überdies Frauen, denen ich zutraue, ihre Interessen auch selbst zu vertreten. Für die restlichen 99, 9% dürfte eine solche Quote irrelevant sein. Anders formuliert: es sollen diejenigen gesetzlich unterstützt werden, die keine Unterstützung brauchen, während diejenigen, die auf den Staat angewiesen sind, leer ausgehen. Eigentlich eine klassische Forderung der FDP, eventuell auch noch der Grünen.
Sehr geehrter Herr Wieck,
eine geschlechtergerechte Gesellschaft beginnt mit einer konsequenten Gleichstellungspolitik, die Frauen im Beruf, in der Politik, in der Bildung, in den Medien eine gleichberechtigte Teilhabe sichert und sie vor Diskriminierung und Gewalt schützt. Benachteiligungen, wie der anhaltende Lohnunterschied von mehr als 20 Prozent, der geringe Anteil von Frauen in Entscheidungspositionen, Sexismus und Menschenrechtsverletzungen verweisen auf Herrschaftsstrukturen, die es zu überwinden gilt.
Für uns in der Partei Die LINKE sind Quoten ein Mittel und kein Ziel, um die paritätische Beteiligung von Frauen zu sichern. Wir fordern Frauenquoten - nicht nur in Vorstandsetagen. Alle Politikbereiche haben ihren Beitrag zur Geschlechtergerechtigkeit zu leisten. Die Frauenerwerbsquote in gut entlohnten, unbefristeten und sozialversicherungspflichtigen Beschäftigungsverhältnissen muss gesteigert werden, gleichzeitig ist partner- bzw. partnerinnenabhängige Leistungsberechnung bei Erwerbslosigkeit zu beenden.
Durch konkrete politische Maßnahmen muß gewährleistet werden, das ein sofortiger und dauerhafte Einstieg in eine Neubewertung aller gesellschaftlich erforderlichen Tätigkeiten stattfindet. Denn es ist ungerecht, das eine Erzieherin schlechter bezahlt wird als ein Automechaniker. Die geringe Anrechnung von Kindererziehung und Pflegezeiten bei der Rentenberechnung führen noch immer zu Armutsrenten für Frauen. In unseren Sozialsystemen ist eine veraltete und männlich geprägte Erwerbsbiografie von 45 Jahren Vollzeitarbeit der Maßstab. Damit werden die realen Lebenswege von Frauen und Männern in ihren heutigen Lebenslagen weiterhin ignoriert, Solidarität und Emanzipation verhindert.
Wir fordern ein Gleichstellungsgesetz für die private Wirtschaft. Unternehmen, in welchen Frauen oder Männer in Bezahlung, Aufstieg und Verantwortung benachteiligt sind, müssen verbindlich Gleichstellungsmaßnahmen einführen.
Und nicht nur damit unterscheiden wir uns doch sehr positiv von den
anderen Parteien,
mit freundlichen Grüßen
uschi jacob-reisinger
Sehr geehrter Herr Wieck,
eine geschlechtergerechte Gesellschaft beginnt mit einer konsequenten Gleichstellungspolitik, die Frauen im Beruf, in der Politik, in der Bildung, in den Medien eine gleichberechtigte Teilhabe sichert und sie vor Diskriminierung und Gewalt schützt. Benachteiligungen, wie der anhaltende Lohnunterschied von mehr als 20 Prozent, der geringe Anteil von Frauen in Entscheidungspositionen, Sexismus und Menschenrechtsverletzungen verweisen auf Herrschaftsstrukturen, die es zu überwinden gilt.
Für uns in der Partei Die LINKE sind Quoten ein Mittel und kein Ziel, um die paritätische Beteiligung von Frauen zu sichern. Wir fordern Frauenquoten - nicht nur in Vorstandsetagen. Alle Politikbereiche haben ihren Beitrag zur Geschlechtergerechtigkeit zu leisten. Die Frauenerwerbsquote in gut entlohnten, unbefristeten und sozialversicherungspflichtigen Beschäftigungsverhältnissen muss gesteigert werden, gleichzeitig ist partner- bzw. partnerinnenabhängige Leistungsberechnung bei Erwerbslosigkeit zu beenden.
Durch konkrete politische Maßnahmen muß gewährleistet werden, das ein sofortiger und dauerhafte Einstieg in eine Neubewertung aller gesellschaftlich erforderlichen Tätigkeiten stattfindet. Denn es ist ungerecht, das eine Erzieherin schlechter bezahlt wird als ein Automechaniker. Die geringe Anrechnung von Kindererziehung und Pflegezeiten bei der Rentenberechnung führen noch immer zu Armutsrenten für Frauen. In unseren Sozialsystemen ist eine veraltete und männlich geprägte Erwerbsbiografie von 45 Jahren Vollzeitarbeit der Maßstab. Damit werden die realen Lebenswege von Frauen und Männern in ihren heutigen Lebenslagen weiterhin ignoriert, Solidarität und Emanzipation verhindert.
Wir fordern ein Gleichstellungsgesetz für die private Wirtschaft. Unternehmen, in welchen Frauen oder Männer in Bezahlung, Aufstieg und Verantwortung benachteiligt sind, müssen verbindlich Gleichstellungsmaßnahmen einführen.
Und nicht nur damit unterscheiden wir uns doch sehr positiv von den anderen Parteien,
mit freundlichen Grüßen
uschi jacob-reisinger