Frage an Ursula Hammann von Volker A. bezüglich Umwelt
Sehr geehrte Frau Hammann,
ich würde gerne wissen, wie Sie zu dem von den baden-württemberger Grünen befürworteten Nachtangelverbot stehen und ob Sie sich eine ähnliche Einschränkung des Angelns auch in Hessen vorstellen könnten bzw. ob Sie ein entsprechendes Gesetzt unterstützen würden?
Herzlichen Dank und beste Grüße
Volker Adams
Sehr geehrter Herr Adams,
in Baden-Württemberg ist das Nachtangelverbot in der Landesfischereiverordnung § 3 verankert. Dort wird das Angeln zu bestimmten Zeiten in den Nachtstunden verboten, um laut Begründung des hiesigen Landestierschutzbeirats Störungen und Zerstörungen im Uferbereich zu vermeiden, worunter die heimische Tierwelt insbesondere an den ökologisch besonders sensiblen Uferzonen leiden würde.
In Hessen besteht derzeit keine Veranlassung für ein Nachtangelverbot analog zur Regelung in Baden-Württemberg. Wir Grüne in Hessen setzen vielmehr auf eine enge Zusammenarbeit mit den Angelverbänden, um mit ihnen gemeinsam an besseren Bedingungen für Gewässerökologie und Biotopschutz zu arbeiten und sie darin zu unterstützen, Nachwuchsarbeit zu leisten im Sinne von Naturpädagogik, Biotoppflege oder auch sozialem Verhalten in der Natur. Angelfischer, die sich um Fischartenschutz, um Gewässerrenaturierung, um Durchgängigkeit der Gewässer, um Gewässerreinhaltung, um Müllentsorgung und somit um Naturschutzziele kümmern, sind ohne Zweifel auch Naturschützer.
Wir Grüne unterstützen aktive Angler in oder außerhalb von Vereinen, die sich im Umgang mit Abfall, Lärm und Rücksichtnahme auf Tier- und Pflanzenarten vorbildlich zeigen und die dazu beitragen, dass die Angelfischerei eine wichtige Funktion in unserer Gesellschaft einnimmt. Deshalb setzen wir Grüne darauf, dass Behörden und Kommunen mit den Angelvereinen verstärkt in der Jugendarbeit kooperieren. Wir wollen, dass die Belange der Angelfischer deshalb bei Gewässerschutzmaßnahmen angemessene Berücksichtigung finden, natürlich immer unter Respektierung der Naturschutzziele. Hierbei bieten sich Kooperationsmöglichkeiten besonders auch bei der Renaturierung von Gewässern und bei Wiederansiedlungsprojek¬ten.
Ich hoffe, Ihnen mit dieser Antwort hilfreich sein zu können.
Mit freundlichen Grüßen
Ursula Hammann, MdL