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Urs-Sebastian Schreiner
Volt
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Frage von Diana K. •

Wie ist Ihre Strategie zu den Themen: Fachkräftemangel in den KiTas und Schulen, Kinder die immer weniger lesen und schreiben können und fehlende Medienkompetenz der Lehrkräfte?

Sehr geehrter Herr Schreiner,
gerade im ländlichen Raum vom LK Lörrach sehe ich Handlungsbedarf was die frühkindliche Bildung und Schulbildung angeht. In den Kitas fehlen qualifizierte Erzieher*innen und in den Grundschulen Lehrkräfte, eine gute Vorbereitung der Kinder ist somit nicht zu 100% gegeben.
Mich würde ihre Strategie zu dem Thema sehr interessieren.
Mit freundlichen Grüßen
D.K.

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Antwort von
Volt

Guten Tag,

Die frühkindliche Bildung ist der Grundstein für einen erfolgreichen Bildungsweg, daher sehe ich hier ebenfalls dringenden Handlungsbedarf. Wir sehen Kitas genau so wie Grundschulen als unabdingbaren Teil des Bildungssystems an und wollen diese daher kostenfrei anbieten - aber auch dafür braucht es Personal.

Wir brauchen daher dringend fairere Arbeitsbedingungen für die, die unsere Kinder für die Zukunft vorbereiten. Pädagogische Fachkräfte müssen in ihrer Bezahlung an die der Lehrkräfte angeglichen werden, da ihr Job die selbe Verantwortung mit sich bringt und ebenso wichtig für die Gesellschaft ist. Auch Zeiten für Beobachtung und Dokumentation müssen finanziell entlohnt werden. Bereits in der Ausbildung sollen pädagogische Fachkräfte finanziell unterstützt werden. Eine Ausbildungsoffensive ist notwendig, um in den nächsten Jahren massiv mehr Stellen zu besetzen. Hier ist der Staat gefragt, in unsere Zukunft zu investieren - auch mit einer Reform der Schuldenbremse, der solche für die Zukunft notwendigen Investitionen aus der Schuldenbremse ausnimmt.

In multiprofessionellen Teams werden pädagogische Fachkräfte von anderen Fachkräften (z.B. Sprachlehrkräften, Logopäd*innen) unterstützt. In Bildungszentren, die Kitas, Grundschulen und altersgerechtes Wohnen verknüpfen, unterstützen auch ältere Menschen die Kinder - und andersrum.

Der Betreuungsschlüssel soll bundesweit auf 1:3 (unter 3 Jahre) bzw. 1:7,5 (ab 3 Jahren) angepasst werden, zudem sollten für Kitas und Krippen maximale Gruppengrößen eingeführt werden - damit eine möglichst individuelle Betreuung der Kinder ermöglicht wird.

Über eine bundesweite, digitale Plattform soll die Vergabe von Kitaplätzen vereinfacht werden - unter Einbezug von privaten Einrichtungen und Tageseltern werden freie Plätze klar angezeigt und können unbürokratisch gebucht werden. Für Tageseltern sollen gemeinsame Betreuungsräume gefördert werden. Wichtig ist auch, dass der nächste Betreuungsplatz auch auf dem Land nicht zu weit entfernt ist - und auch ohne Auto erreichbar. Auch Busangebote, die gezielt Kinder abholen und zur Kita u.ä. bringen, müssen von der öffentlichen Hand gewährleistet werden, um Eltern zu entlasten.

In Kitas, Grundschulen, aber auch im späteren Schulleben müssen Frühstück und Mittagessen genauso wie Lernmaterialien bereitgestellt werden - sodass die Verfügbarkeit weder vom Geldbeutel der Eltern abhängt, noch zu Lasten der Lehrkräfte geht. Dies gilt auch und insbesondere für digitale Lernmedien. Hier ist es auch wichtig, die digitale Medienkompetenz nicht nur den Kindern zu vermitteln - auch die Lehrkräfte müssen vernünftig an den digitalen Medien ausgebildet werden, sodass diese wiederum eine umfassende und sichere Nutzung dieser gewährleisten können. Auch Eltern müssen über Schulungen über Chancen, Risiken und Altersgerechtigkeit verschiedener digitaler Medien aufgeklärt werden.