Frage an Ulrike Schütt von Mário D. bezüglich Wissenschaft, Forschung und Technologie
Sehr geehrte Frau Schütt,
herzlichen Dank für Ihre Antworten auf abgeordnetenwatch.de und Ihre Bemühungen. Als Bürger von Haar und Erstwähler begrüsse ich die Möglichkeit, die Kandidierenden und deren Meinungen besser kennenzulernen.
Um mehr über den Hintergrund erfahren zu können, möchte ich Sie freundlicherweise um eine weitere Erläuterung Ihrer Antwort auf die folgende gestellte Frage bitten: „Lehrerinnen und Lehrer an bayerischen Schulen sollen grundsätzlich unbefristet beschäftigt werden“.
Ich würde mich freuen, wenn Sie Ihre Antwort in Bezug auf folgende Nachfragen erläutern könnten.
1. Was meinen Sie mit der Formulierung „Theater um Gender“ genau?
2. Wieso sind Ihrer Antwort nach insbesondere junge Frauen von befristeten Verträgen im Bildungsbereich (gemeint sind Schulen) betroffen?
Vielen Dank vorab für Ihre Rückmeldung.
Mit freundlichen Grüßen
Mário da Silva
Sehr geehrter Herr da Silva,
vielen Dank für Ihre Frage.
Es ist seit einigen Jahren so, dass Lehrer und Lehrerinnen, die nicht verbeamtet sind, nur befristete Verträge bekommen; und zwar so, dass sie in den Sommerferien in die Arbeitslosigkeit entlassen werden und Anfang September erst erfahren, ob sie wieder eingestellt werden.
Das ist auch ein riesiger bürokratischer Aufwand, der „Einsparungen" sicher nicht aufwiegt, da die betreffenden Lehrkräfte ja im August und September Arbeitslosengeld oder Sozialhilfe erhält.
Aber befristete Verträge sind auch an der Universität und anderen Stellen des öffentlichen Dienstes mittlerweile üblich. Das halte ich für einen Skandal; denn es zeigt die Inkonsequenz und Fadenscheinigkeit der Regierenden, die überall Frauenquoten einführen wollen.
Befristete Verträge erschweren nicht nur die Kontinuität in der Schule und Lehre, sondern auch die Familienplanung junger Männer und Frauen. Junge Frauen sind besonders schwer von befristeten Verträgen betroffen. Mir sind einige Fälle von jungen Wissenschaftlerinnen bekannt, die nach einigen Jahren befristeter Verträge nun mit einem unbefristeten Vertrag an ausländischen Universitäten lehren oder andere Stellen im Ausland angenommen haben.
Dennoch lehnen wir als liberal-konservative Partei Quoten ab. Das Kriterium soll die Qualifikation sein. Es ist unserer Ansicht nach sogar verfassungswidrig, dass ein Mann womöglich eine Position an der Uni nicht bekommt, weil er das „falsche Geschlecht“ hat.
Es ist auch so, dass Frauen nicht ernster genommen werden, wenn sie als „Quotenfrau“ gelten. Ganz im Gegenteil.
Mit freundlichen Grüßen
Ihre Ulrike Schütt