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Frage von Peter K. •

Frage an Ulrich Kelber von Peter K. bezüglich Wirtschaft

Sehr geehrter Herr Kelber,

um die Autoindustrie zu stützen, haben Sie vor kurzem eine "Abwrackprämie" für ältere Autos vorgeschlagen.

Ich würde gerne wissen, wie sie den Einfluss einer solchen Präme auf den Arbeitsmarkt berechnet haben. An älteren Autos verdienen Kfz-Werkstätten - also mittelständische Handwerksbetriebe in Deutschland - bis hin zur Oldtimerbranche mit einem Umsatz von 5 Mrd. Euro pro Jahr. An Neuwagen verdienen vor allem internationale Konzerne mit hochautomatisierten Fabriken, in denen kaum noch Menschen arbeiten.

Haben Sie ausgerechnet, wieviele Arbeitsplätze bei den Autoherstellern gewonnen werden, wenn die Menschen ihre Fahrzeuge schneller auswechseln? Haben Sie gegengerechnet, wieviele Arbeitsplätze im deutschen Kfz-Handwerk verloren gehen, wenn es weniger ältere Fahrzeuge gibt? Können Sie uns diese Berechnungen mitteilen?

Wissen Sie auch, dass das Durchschnittsalter der Fahrzeuge in Deutschland in den letzten Jahren angestiegen ist, seit die Reallöhne nicht mehr steigen, sondern sinken?

Mit freundlichen Grüßen

Peter Kanzow, Bonn

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Antwort von
SPD

Sehr geehrter Herr Kanzow,

vielen Dank für Ihre Anfrage zur "Abwrackprämie".

Ihre Feststellung, dass ich eine Abwrackprämie für ältere Autos vorgeschlagen habe ist nicht ganz richtig, ich habe eine solche Prämie für Autos vorgeschlagen, die die Abgasnormen 1 und 2 nicht erfüllen. Die Prämie sollen Autofahrer erhalten, die im Gegenzug ein Auto kaufen, das nicht älter als zwei Jahre ist. Viele haben nicht das Geld für einen Neuwagen, deshalb habe ich weiter vorgeschlagen, dass der Staat für den Kauf besonders sparsamer Autos zinsgünstige Kredite (1 bis 1,5 Prozent Zins) gewähren soll.

Ihre These, dass die Kfz-Werkstätten eher an den alten Fahrzeugen verdienen, würde ich stark bezweifeln. An und in Autos älterer Bauart konnte man vieles noch selber machen und reparieren, bei Neuwagen darf man, abgesehen vom Nachfüllen Scheibenwischanlage, fast gar nichts mehr selbst machen, selbst wenn man könnte. Insofern würde ich meinen Vorschlag eher als eine zusätzliche Arbeitsbeschaffungsmaßnahme für die Kfz-Werkstätten werten.

Mit freundlichem Gruß
Ulrich Kelber