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Frage von Peter K. •

Frage an Ulrich Kelber von Peter K. bezüglich Umwelt

Sehr geehrter Herr Kelber,

auf Ihrer Webseite schreiben Sie, dass Sie für ein allgemeines Tempolimit sind, weil man dadurch Unfälle und Treibhausgase einsparen kann.

Ich fahre sehr gerne, wenn es die Umstände erlauben, 180 km/h und möchte darauf auch in Zukunft nicht verzichten. Mein Nachbar ist da nicht so leidenschaftlich, ihm reichen 120 km/h.

Nun ist mein Nachbar ein großer Fußballfan, der zu möglichst jedem Spiel seiner Mannschaft fährt. Ich bin da nicht so leidenschaftlich, mir reicht die Sportschau.

Nun frage ich Sie: Beide Leidenschaften, die meine und die meines Nachbarn, sind für einen erhöhten Ausstoß von Treibhausgasen, Lärm und Gefahren für andere Menschen verantwortlich. Warum wollen Sie die eine verbieten und die andere nicht? Sollte man nicht auch den Besuch von Fußballspielen verbieten? Immerhin stellen diese Massenveranstaltungen jedes Mal eine große Belastung der Umwelt und der Anwohner dar. Und seit der flächendeckenden Vermarktung der Bundesliga, bei der man jedes Spiel live sehen kann, ist der Stadionbesuch doch eigentlich überflüssig. Hat das Umweltbundesamt schon einmal das enorme CO2-Sparpotential ausgerechnet, welches in einem Verzicht auf Live-Fussball liegt? Wenn ich nur daran denke, wieviel Klimagas durch die gerade laufende EM erzeugt wird!

Für eine Stellungnahme wäre ich dankbar. Neben Schnellfahren und Fußballreisen gibt es übrigens noch viele andere überflüssige Dinge, die Energie verbrauchen und die zu erlauben wir uns daher nicht länger leisten können. Auf Anfrage mache ich Ihnen gerne weitere Vorschläge. Ich halte zum Beispiel Urlaubsreisen per Flugzeug und angesichts der Nahrungsmittelkrise das Halten von Hunden für nicht mehr länger hinnehmbar. Was denken Sie?

Mit freundlichen, stubenhockenden Grüßen

Peter Kanzow

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Sehr geehrter Herr Kanzow,

vielen dank für Ihre Anfrage.
Wie Sie ganz richtig schreiben, bin ich für ein Tempolimit aus Sicherheitsgründen und weil sich damit außerdem viele CO2-Emissionen einsparen lassen, nicht um Menschen, die gerne schnell fahren, den Spaß zu verderben. Schnell fahren dürften Sie danach weiterhin, auf gesicherten und dafür vorgesehenen Rennstrecken und Geländen, wo Sie außer sich selbst niemanden gefährden. Ihr Nachbar kann übrigens zu allen Spielen seines Vereins mit der Bahn und dem ÖPNV fahren und Sie könnten noch viel schneller als 180 km/h fahren, wenn Sie in den ICE steigen - aber das nur nebenbei. Weitere Vorschläge zum Klimaschutz, die echte Spaßbremsen wären, würden mir auch noch massig einfallen, darum geht es aber doch gar nicht.
Beim Tempolimit geht es mir tatsächlich in erster Linie um die Verkehrssicherheit. Dass es uns darüber hinaus beim Klimaschutz helfen würde ist ein positiver Nebeneffekt.

Mit freundlichem Gruß
Ulrich Kelber