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Frage von Gerda W. •

Frage an Ulrich Kelber von Gerda W. bezüglich Gesundheit

Sehr geehrter Herr Kelber,

im Rahmen der enormen Preiserhöhungen und der Inflation wollen die Krankenkassen da nicht zurückstehen und kassieren ab, was vor noch nicht allzulanger Zeit lauthals als Entlastung angepriesen wurde: Hausarztmodell sparte 30€ Praxisgebühr > kurzfristig abgeschafft; Befreiung von Zuzahlung bestimmter Medikamente > schnell abgeschafft.
Die Rentenerhöhung von € 10,- soll eine zusätzliche Belastung von € 18,- auffangen? Das müßten Sie mir mal vormachen.
Wie laut hatte seinerzeit Ulla Schmidt das Hausarztmodel als Fortschritt und Vorteil angepriesen, und wieviel die Kranken sparen könnten, weil ja so viele Medikamente von der Zuzahlung befreit seien und die Liste dazu immer länger würde und wie unhörbar ist Sie jetzt? Nix hört man und meine Frage an Sie:
Was, Herr Kelber, haben Sie unternommen, um diese Ungerechtigkeiten zu unterbinden und was gedenken Sie zu tun, damit der angebliche Aufschwung auch bei Rentner ankommt?
Vielleicht antworten Sie ja, denn Ulla Schmidt denkt nicht daran.

MfG - G.Wessling

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Antwort von
SPD

Sehr geehrte Frau Wessling,

vielen Dank für Ihre Anfrage.
Das Hausarztmodell ist meiner Kenntnis nach nur bei einer Krankenkasse (allerdings keine kleine) abgeschafft worden und zwar auf Grund eines Gerichtsurteils. Bei allen anderen Kassen, die ein Hausarztmodell eingeführt haben, gilt dies weiter und läuft recht erfolgreich.
Es ist richtig, dass die Zahl der von der Zuzahlung befreiten Medikamente in diesem Monat leider deutlich zurückgegangen ist. Dies liegt an den Preisverhandlungen der Krankenkassen mit der Pharmazeutischen Industrie. Dies senkt zwar die Medikamentenpreise für die Kassen, aber leider auch die Zahl der von der Zuzahlung befreiten Medikamente. Für die Patienten hat dies aber immerhin den Nebeneffekt, dass die Kassenbeiträge voraussichtlich stabil bleiben.
Es ist natürlich bedauerlich, dass die Kostensteigerungen im Gesundheitsbereich die von uns beschlossenen Rentenerhöhungen bei den meisten Rentnern mehr als "auffressen". Es darf aber nicht vergessen werden, dass das Aussetzen des Riesterfaktors und damit die Rentensteigerungen in diesem und im nächsten Jahr schon gegen der deutlichen Rat vielen Fachleute erfolgte. Neben diesen Rentensteigerungen werden die Haushalte mit geringem Einkommen - und dazu gehören ja viele Rentnerhaushalte - von den gerade beschlossenen Steigerungen im Wohngeld deutlich profitieren und damit zusätzlich ein wenig entlastet.
Dies sind zwei Gesetzesänderungen, die zusammengenommen zu einer Entlastung der Rentner mit kleinen Renten werden.

Mit freundlichem Gruß
Ulrich Kelber