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Frage von Volker H. S. •

Frage an Ulrich Kelber von Volker H. S. bezüglich Außenpolitik und internationale Beziehungen

Sehr geehrter Herr Abgeordneter,

die Amerikaner haben erstmals öffentlich eingeräumt, die EU gegen ihren Willen zu Sanktionen gegen Russland gezwungen zu haben. US-Vizepräsident Joe Biden sagte, Obama habe darauf bestanden, dass die EU wirtschaftlichen Schaden in Kauf nehme, um die Russen zu strafen.
http://deutsche-wirtschafts-nachrichten.de/2014/10/05/obama-vize-blamiert-merkel-usa-haben-eu-zu-sanktionen-gegen-russland-gezwungen/

Im Original:
"That has allowed us to rally the world’s major developed countries to impose real cost on Russia.
It is true they did not want to do that. But again, it was America’s leadership and the President of the United States insisting, oft times almost having to embarrass Europe to stand up and take economic hits to impose costs. And the results have been massive capital flight from Russia, a virtual freeze on foreign direct investment, a ruble at an all-time low against the dollar, and the Russian economy teetering on the brink of recession."
https://www.whitehouse.gov/the-press-office/2014/10/03/remarks-vice-president-john-f-kennedy-forum

Wie beurteilen Sie diesen Sachverhalt?

Volker H. Schendel
Isernhagen

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Antwort von
SPD

Sehr geehrter Herr Schendel,

vielen Dank für Ihre Frage. Ich möchte vorweg schicken, dass ich die "Deutschen Wirtschafts Nachrichten" mit ihrer tendenziösen, antiamerikanischen und anti-EU - Berichterstattung keinesfalls für eine geeignete Informationsquelle halte. Eine kurze Übersicht auf https://www.psiram.com/ge/index.php/Deutsche_Wirtschafts_Nachrichten zeigt einige der Falschmeldungen auf DWN der vergangenen Monate.

Hier wurde die offizielle Internetseite des Weißen Hauses zitiert (übrigens bereits im Oktober 2014) mit einer Aussage des Vizepräsidenten. Ich frage mich, wo der Nachrichtenwert seiner Aussage liegt. Dass die US-Regierung Sanktionen gegen Russland wollte, ist doch kein Geheimnis. Hier war man mit der EU und damit auch der Bundesregierung einer Meinung. Das kommt vor und hat mit Vasallentum nicht das Geringste zu tun. Dass ein US-Vizepräsident dann die Vorreiterrolle seines Landes herausstellt, sei ihm unbenommen. Wo da jetzt allerdings der Zwang gelegen haben soll, erschließt sich mir nicht.

Mit freundlichen Grüßen,

Ulrich Kelber