Frage an Ulrich Kelber von Claus B. bezüglich Gesundheit
Sehr geehrter Herr Kelber,
in den Nachrichten ist zu lesen, dass der US-Präsident bis zu 4.000 Soldaten zur Unterstützung im Kampf gegen die Ebola-Epedemie nach Westafrika entsenden will.
Können Sie die Frage beantworten, ob im Falle einer Infektion mit Ebola die betroffenen US-Soldaten im Landstuhl Regional Medical Center in Deutschland behandelt werden sollen? Ist die Bundesrepublik auf eine solche Gefährdung der öffentlichen Gesundheit vorbereitet?
Mit freundlichen Grüßen,
Claus Blauer
Sehr geehrter Herr Blauer,
vielen Dank für Ihre Frage zur möglichen Behandlung von Ebola-infizierten US-Soldaten.
Mit Ebola infizierte Helferinnen und Helfer, die in Deutschland behandelt und gepflegt werden sollen, werden in eines der sieben deutschen Behandlungszentren (Hamburg, Berlin, Düsseldorf, Frankfurt, Leipzig, Stuttgart, München) gebracht. Nur in diesen Zentren stehen die notwendige bauliche Infrastruktur, persönliche Schutzausrüstung, geschultes Personal und Labordiagnostik zur Verfügung, um die infizierten Patienten zu behandeln ohne weitere Infektionen zu riskieren. Dies gilt auch für mögliche US-Soldaten, die sich bei der Hilfe vor Ort angesteckt haben. In diesen Fällen gehe ich aber ohnehin davon aus, dass die US-Regierung sie in die entsprechenden Kliniken in den USA ausfliegt.
Die Experten des Ständigen Arbeitskreis der Kompetenz- und Behandlungszentren für hochkontagiöse und lebensbedrohliche Erkrankungen (STAKOB) gehen genau wie alle anderen Fachleute im Gesundheitswesen davon aus, dass es in Deutschland keine Gefährdung der öffentlichen Gesundheit gibt und das eventuell doch auftretende Infektionsfälle rasch und erfolgreich isoliert werden können.
In Deutschland werden alle Fachkräfte ausführlich geschult, bevor sie auf einer der Isolierstation oder in einem Hochsicherheitslabor arbeiten dürfen - dies scheint die beste Lebensversicherung zu sein, wie die gut geschulten "Ärzte ohne Grenzen" zeigen, die bisher kaum Ebola-Fälle in den eigenen Reihen hatten, obwohl sie in Afrika unter extrem schwierigeren Bedingungen arbeiten.
Mit freundlichem Gruß
Ulrich Kelber