Frage an Ulrich Kelber von Walther K. bezüglich Staat und Verwaltung
Sehr geehrter Herr Kelber,
im Auswärtigen Amt soll laut Agentur-Meldungen wieder Microsoft Software eingeführt werden. Offenbar war erneut die Lobbyarbeit einer Firma mit sehr viel Geld und dem Firmensitz im richtigen Land erfolgreich in der Durchsetzung ihrer Monopolinteressen.
Da mit Linux kein großes Geld verdient werden kann, ist die Unterstützung für freie Software naturgemäß
Sicher haben Sie verfolgt, wie gerade in den USA selbst nur die Beteiligung einer chinesischen Zulieferfirma für Router (Huawei) politisch mit der Begründung verhindert worden ist, dies berühre nationale Sicherheitsinteressen. Wenn wir uns die USA in so vielerlei Hinsicht zum Vorbild nehmen, dann doch wohl auch in diesem Punkt, Als Informatiker übersehen sie sicher die Gefahren, die von geschlossener, außereuropäisch kontrollierter Software gerade in einem so sensiblen Beirch wie dem Auswärtigen Amt ausgehen.
Bitte machen sie ihre Kompetenz geltend, dass die technische Überlegenheit, die prinzipiell höhere Sicherheit und die politische Klugheit die entscheidenden Argumente bei der Auswahl der IT im Regierungsbereich werden.
Mit freundlichen Grüßen
Ihr
W. Koehler
Sehr geehrter Herr Koehler,
vielen Dank für Ihre Anfrage zum Wechsel des Auswärtigem Amtes von Linux zu Microsoft-Software.
Wie Sie sicher wissen, war es eine Anfrage der SPD-Bundestagsfraktion, die nach dem Wechsel und den Gründen dafür gefragt hat. Die Antwort der Bundesregierung darauf hat uns nicht wirklich überzeugt, deshalb werden wir da in den verschiedenen Ausschüssen aber auch über Nachfragen noch nachhaken müssen.
Viele Fragen sind aus unserer Sicht ungeklärt: Warum sind die IT-Kosten beim AA niedriger als bei Behörden die auf MS-Technologie setzen? Warum soll ein amerikanisches Produkt einem zu großen Teilen auch in Deutschland entwickelten Produkt vorgezogen werden? Gibt es wirklich Sicherheitsvergleiche? etc.
Mit freundlichem Gruß
Ulrich Kelber