Portrait von Ulrich Kelber
Ulrich Kelber
SPD
Zum Profil
Frage stellen
Die Frage-Funktion ist deaktiviert, weil Ulrich Kelber zur Zeit keine aktive Kandidatur hat.
Frage von Angelika D. •

Frage an Ulrich Kelber von Angelika D. bezüglich Frauen

Guten Tag Herr Kelber,

ich muß mal meine Unzufriedenheit los werden. Mein Mann hat sich vor 3 Jahren von uns getrennt. Danach bekam ich erstmal Harz 4 aufstockend, weil ich erstmal zusehen mußte, eine Arbeit zu bekommen ,in den Zeiten wo mein Junge (jetzt 7 Jahre alt) betreut werden kann. Nun habe ich mit meinem Arbeitgeber geredet und arbeite seit Septeber mehr, so dass ich aus der Harz 4 Leistung rausfalle, was ja auch gut ist, nur bekomme ich jetzt ja mal keinerlei Vergünstigungen mehr,z. Bsp. Tafelessen ist hier nur für Harz 4 Empfänger, der Zuschuss für das Mittagessen von John (ich brauchte nur 1 Euro pro Mahlzeit zahlen) ist natürlich weg,ich zahle nun 2,80 pro Mahlzeit!(ich gehe ja arbeiten),GEZ Gebühren sind voll zu zahlen,u.s.w... Ferner kann ich nicht mal die Angebote (z.Bsp. Winterschuhe bei Aldi für meinen Jungen) kaufen, weil bis ich Feierabend habe, schon alles ausverkauft ist.

Nun meine Frage: Warum gibt es solche Möglichkeiten der Bezuschussung nur für Harz 4´ ler,die es auch ganz bestimmt brauchen!!!! Aber nicht für Menschen, mit sehr geringem Einkommen, Die vielleicht mal knapp überm Harz4 Satz liegen? Ich habe nämlich am Ende des Monats weniger im Portmanai, als ich mit Harz 4 hatte.

Warum gibt es gerade für Alleinerziehende so wenig Möglichkeiten? Denn es ist überhaupt ein wahrer Glücksfall Arbeitszeiten zwischen 8.00 und 16.00h zu haben. Arbeit gibt es genug, aber als Alleinerziehende ist man schon ziemlich unflexiebel, warum können da die Arbeitgeber und die Politik nicht etwas flexiebler werden? (z.Bsp. bessere Betreuungszeiten)

Mit freundlichen Gruß

Angelika Dunstan

Portrait von Ulrich Kelber
Antwort von
SPD

Sehr geehrte Frau Dunstan,

vielen Dank für Ihre Anfrage zu Alleinerziehenden mit geringem Einkommen.
Ich kann Ihre Unzufriedenheit mit der Situation als Alleinerziehende und geringem Einkommen sehr gut verstehen und sicher ist da (noch) nicht alles zufriedenstellend geregelt, aber wir aber in den letzten 10 Jahren sowohl unter Rot-Grün als auch in der großen Koalition schon einige Verbesserungen eingeführt, von denen Sie heute schon profitieren. So haben wir gerade für Alleinerziehende mit geringem Einkommen den Kinderzuschlag und Schulstartzuschuss eingeführt, damit Sie sich nicht trotz Arbeit schlechter stehen als als Arbeitslosengeld II-Empfängerin. Darüber hinaus haben wir die Ganztagsbetreuung in Kindergärten und (Grund)Schulen massiv ausgebaut, um gerade Alleinerziehenden überhaupt die Möglichkeit zu eröffnen, arbeiten zu gehen. Das ist noch nicht überall ausreichend ausgebaut, das ist mir klar, aber es geht immer noch in großen Schritten voran.
Bei den aktuell anstehenden Verhandlungen über die Erhöhung des Arbeitslosengeld II und hier insbesondere die Hilfen für die Kinder hat die SPD schon sehr deutlich gesagt, dass wir die geplanten Hilfspakete für Kinder (Bildungs- und Sportgutscheine o.ä.) auf jeden Fall auch auf die Kinder, deren Eltern nur ein geringes Einkommen haben, ausdehnen wollen, aus genau den Gründen, die Sie geschildert haben. Ich bin jedenfalls zuversichtlich, dass meine Kolleginnen und Kollegen dies in den Verhandlungen mit Frau von der Leyen auch durchsetzen werden.
Was die Betreuungszeiten in den Kindergärten angeht, so ist die Flexibilität da oft vor Ort nicht ganz einfach, weil eine längere Betreuungszeit, also z.B. bis 20 Uhr meist nur von sehr wenigen Eltern gewünscht wird und so für die Kosten für die, die das wollen sehr hoch wären. Das ist bei Betriebskindergärten in der Regel anders, aber die gibt es halt auch nicht so oft - leider.
In meiner Heimatstadt Bonn haben wir den BonnAusweis eingeführt, der die städtischen Vergünstigungen, z.B. beim warmen Mittagessen, auch auf Familien knapp oberhalb von Arbeitslosengeld II ausdehnt. Schade, wenn Wetter nicht eine ähnliche Regelung hat.
Kurz: nicht alles, worüber Sie sich ärgern, ist auch politisch zu regeln, aber ich versichere Ihnen, dass wir auch weiterhin daran arbeiten werden, die Situation für Alleinerziehende mit geringem Einkommen zu verbessern, gerade auch im Interesse der Kinder. Die von Ihnen geschilderten Probleme kenne ich nämlich gut aus dem privaten und familiären Umfeld!

Mit freundlichem Gruß
Ulrich Kelber