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Ulrich Kelber
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Frage von Marvin W. •

Frage an Ulrich Kelber von Marvin W. bezüglich Arbeit und Beschäftigung

Sehr geehrter Herr Kelber,

Mit seinen Zweifeln an der Rentengarantie hat Bundesfinanzminister Peer Steinbrück (SPD) einen parteiinternen Streit vom Zaun gebrochen und eine neue Renten-Debatte ausgelöst. Unterdessen zeigt eine Statistik: Nur noch knapp acht Prozent der über 63-Jährigen sind noch im Vollzeitjob.

Äußern Sie ihre Meinung dazu.

Klar, wird die Bevölkerung immer älter. Aber auch verständlicherweise.

Wer will heute noch ein Kind ernähren, wie soll er das machen ? Wo von ? Das Geld wird immer knapper, die Arbeitslosigkeit steigt und steigt.

Familien gehen auf die Straße und leben von Hartz IV.

Mehrverdiener werden immer reicher und Durchschnittverdiener immert ärmer.

Was kann man bloß dagegen tun ?

Bitte schreiben Sie mir schnellstmöglich zurück.

Mit freundlichem Gruß
Marvin Willeke

Portrait von Ulrich Kelber
Antwort von
SPD

Sehr geehrter Herr Willeke,

vielen Dank für Ihre Anfrage zu dem großen Themengebiet Arbeit und Soziales. Dazu könnte/müsste ich jetzt so viel antworten, dass das hier sicher den Rahmen sprengt, deshalb habe ich mich kurzgefasst und empfehle Ihnen regelmäßig bei www.spd.de und www.spdfraktion.de nachzuschauen, wo wir unsere Ideen und Vorschläge ja dokumentieren.
Den von Ihnen behaupteten parteiinternen Streit über die Renten kenne ich ehrlich gesagt nicht und ich nehme an verdammt vielen Gremiensitzungen teil. Sicher gibt es auch innerhalb der SPD Diskussionen über das Für und Wider einzelner Maßnahmen, aber das ist nicht nur normal, sondern notwendig, um möglichst alle Aspekte und Folgewirkungen mizubedenken.
In der SPD-Bundestagsfraktion erarbeiten wir im Moment zusammen mit Gewerkschaften, Verbänden und Wissenschaft ein Konzept, von dem wir überzeugt sind, dass es die Arbeitsgesellschaft in Deutschland zukunftsfest machen wird. Unser Ziel ist dabei, dass die Menschen in Deutschland auch in Zukunft von ihrer Arbeit leben können sollen. Dafür müssen die Weichen richtig gestellt werden. Nachhaltiges Wachstum braucht einen Kern aus ökologisch innovativer Produktion. Deutschland kann hier beim Umbau der europäischen und globalen Wirtschaft vorangehen, wie wir das z.B. beim Ausbau der Erneuerbaren Energien getan haben.
Auch der Dienst von Menschen für Menschen in den Bereichen Gesundheit und Pflege ist ein wichtiger Beschäftigungsmotor. Dazu muss er jedoch solide und solidarisch finanziert werden. Deshalb wenden wir uns vehement gegen die Kopfpauschale, die jetzt wieder von CDU/CSU und FDP propagiert wird.
Wachstum bedeutet für die Sozialdemokratie Wachstum durch Gerechtigkeit. Eine gerechtere Verteilung von Einkommen stärkt den privaten Konsum und damit unsere Wirtschaft. Dazu bedarf es einer aktiven Beschäftigungspolitik. Es muss Schluss sein mit Billigjobs, die zu Lasten der Steuerzahler und der fairen Unternehmen gehen.
Der Schlüssel für Wachstum und Teilhabe ist Bildung. Gute Bildung macht junge Menschen fit für die Arbeit von morgen und gute Weiterbildung sichert Arbeitsplätze bis ins Rentenalter. Nach Auffassung der SPD-Bundestagsfraktion muss der Staat die Voraussetzungen für neue Arbeit schaffen. Dies werden wir mit unseren Gesetzentwürfen und Anträgen in den nächsten Jahren deutlich machen und einfordern.

Mit freundlichem Gruß
Ulrich Kelber