Frage an Udo Pastörs von Frank B. bezüglich Wirtschaft
Sehr geehrter Herr Pastörs,
mich wundert, dass Sie "primär für die Belange von Mecklenburg und Pommern in diesem Wahlkampf eintreten." Wie können Sie für Pommern eintreten, wenn diese Landtagswahl im Bundesland Mecklenburg-Vorpommern durchgeführt wird?
Sie sind für einen konsequenten Zuwanderungsstop, wie ich Ihrer Antwort an Herrn Schletow vom 28.8. entnehme. Mit welchen Maßnahmen gedenken Sie denn vor diesem Hintergrund beispielsweise die immensen Probleme zu bewältigen, die durch den demographischen Wandel in Deutschland bevorstehen? Erwähnen möchte ich beispielsweise die Zahlungsfähigkeit der Rentenversicherung. Sicher kein politisches Feld, das in einem Bundesland wie MV geregelt werden kann. Dies gilt aber auch für die Regelung der Zuwanderungsfrage. In Mecklenburg-Vorpommern ist zudem ein enormer Bevölkerungsrückgang in zahlreichen Städten und Regionen zu erwarten, der umfangreiche Konsequenzen auf die soziale und technische infrastruktur haben wird (u.a. Kindertagesstätten, Schulen oder Abwasserleitungen). Dieser Bevölkerungsrückgang ist nicht nur auf die Abwanderung junger Menschen infolge fehlender Arbeitsplätze zurückzuführen, sondern auch auf die geringe Geburtenrate in diesem Land. Wie wollen Sie diesen Problemen begegnen?
Dass Sie die "deutsche Industrie durch Bewirtschaftung unserer Außengrenzen" schützen wollen, dürfte einhergehen mit dem Schutz der Industrie anderer Länder vor importen. Nun ist Deutschland ´Exportweltmeister´ und sichert auf diesem Weg nicht wenige Arbeitsplätze im Inland. Wie sollen diese Arbeitsplätze erhalten werden, wenn der Export in andere Länder nicht mehr garantiert werden kann?
Schade, dass Sie nichts zu Ihren Vorstellungen der "Systemüberwindung" ausführen wollen. Mir scheint, an dieser Stelle befindet sich der Kern Ihrer politischen Überlegungen. Wo lassen sich diese denn genauer nachlesen. Schließlich hätte der Wähler gern gewusst, was er im Kern von Ihnen erwarten darf.
FB
Sehr geehrter Herr Baumann,
Gegenfrage: dürfen wir uns nicht für Deutsche einsetzen, nur weil es um die Landtagswahl in Mecklenburg-Vorpommern geht?
Bezüglich Ihrer Anmerkungen zum Thema "Demographie-Katastrophe" haben Sie vollkommen recht. Das ist ein existentielles Problem für Mecklenburg, Pommern und natürlich auch für Deutschland. Ich habe immer gesagt, daß durchgreifende Veränderungen in unserer Region letztendlich nur durch eine radikale Umkehr der Politik in Berlin möglich sein werden. Das hat nichts mit der Geringschätzung des Landesparlamentes in Schwerin zu tun, sondern mit der realistischen Einschätzung der finanziellen und gesetzlichen Möglichkeiten der Schweriner Regierung.
Die Geburtenrate zu erhöhen ist ein einfaches. Man muß es nur wollen. Finanziell, kulturell und gesellschaftlich sind alle Weichen auf eine Geburtenzunahme zu stellen. Eine Erhöhung von 50 Euro Kindergeld wird da z.B. ganz sicher nichts ändern.
Ich erlaube mir Ihnen mitzuteilen, daß wir in der BRD pro Jahr auf Staatskosten 230.000 Kinder abtreiben.
Die Zahl für Mecklenburg-Vorpommern lag für das Jahr 2005 bei 3780 Kindestötungen im Mutterleib. 75 % der Frauen gaben an, aus wirtschaftlicher Not oder Zukunftsangst abgetrieben zu haben. Gleichzeitig stellt allein das Land Mecklenburg-Vorpommern für das Jahr 2007 mehr als 45 Millionen Euro zur Finanzierung des Asylunwesens in MV bereit. Es läßt einem zunehmend den Atem stocken, wie deutsche Menschen die Nöte unserer eigenen Bevölkerung ignorieren und Fremdtümelei Fernenliebe statt Nächstenliebe herscht. Ist das nicht krankhaft?
Ihre Phantasie hinsichtlich der von uns geforderten raumorientierten Volkswirtschaft sollten Sie erweitern. Sie können sicher sein, wenn alle Kräfte in Deutschland auf deutsche Interessen ausgerichtet sein werden, werden wir ganz sicher kein Arbeitslosigkeitsproblem mehr haben. Und zum Thema "Exportweltmeister": ist Ihnen schon mal aufgefallen, daß die eigentliche nationale Wertschöpfung von verkauften Produkten deutscher Unternehmen nicht dem Verkaufswert entspricht?
Zu Ihrer letzten Frage: Lesen Sie z.B. meine Antwort an Hernn Baumjohan vom 3.9.2006.
Mit freundlichen Grüßen
Udo Pastörs