Frage an Udo Pastörs von Susanne M. bezüglich Recht
Sehr geehrter Herr Pastörs,
als Spitzenkandidat einer rechtsextremistischen Partei möchte ich Sie fragen, wie sie das Land Mecklenburg-Vorpommern weiter entwickeln wollen?
Bitte tun Sie mir einen wichtigen Gefallen: Keine Floskeln und keine auswendig gelernten Argumente, die ich an jedem Wahlkampfstand von NPD-Funktionären höre. Wichtig ist mir Ihre persönliche Meinung.
Mit freundlichen Grüßen,
Susanne Müller
Sehr geehrte Frau Susanne Müller,
in Ihrer Frage transportieren Sie auch den Wunsch, ich möge auf auswendig gelernte Argumente bitte verzichten.
Diese Einlassung nährt bei mir den Verdacht, dass auch Sie offensichtlich Opfer der veröffentlichten Meinung in Bezug auf Argumentationsfähigkeit von NPD-Funktionären geworden sein könnten.
Es ehrt Sie daher, dass Sie dennoch die Möglichkeit nutzen, mit mir ins Gespräch zu kommen.
Zu Ihrer Frage: Wie die NPD Mecklenburg-Vorpommern weiterentwickeln will?
Sie setzen in Ihrer Frage irrtümlich voraus, dass es hier in MV eine positive Entwicklung gegeben habe wenn Sie von Weiterentwicklung sprechen. Dies ist jedoch nicht so. Mit Ausnahme der ersten fünf Jahre nach 1989 erleben wir hier bei uns eine ständig sich immer dramatischer entwickelnde Verschlechterung der Lebensumstände.
Gestatten Sie mir dies an ein paar Beispielen möglichst griffig darzulegen:
Die jungen Menschen verlassen MV zu 10tausenden um Arbeit und Brot zu finden. Und selbst die Landesregierung beteiligt sich an diesem Aderlaß. Vermittlungsbüros des Landes haben die Aufgabe junge Mecklenburger, die hier keine Arbeit finden, ins Ausland zu vermitteln, anstatt hier im Lande für Arbeit zu sorgen.
Von 13.100 Lehrer arbeiten nicht weniger als 8.500 mit Teilzeit-Verträgen.
Jeder zweite Euro aus dem Solidarpakt verwenden die Rot-Roten in Schwerin zweckwidrig.
Sie zahlen sich damit ihre unglaublich hohen Gehälter, oder verschwenden die Mittel anderweitig.
Die Eigenkapitaldecke der Kleingewerbe-Treibenden und des Mittelstandes liegt deutlich unter 15 %, und sorgt hierdurch dafür, dass diese in totaleAbhängigkeit der Banken geraten sind.
Die Arbeitslosenstatistik ist eine Lügenstatistik, auch in MV.
Keiner weiß wie hoch die Erwerbslosenzahl in Wirklichkeit ist.
Die Politkaste versprach auch in diesem Lande den Menschen durch eine EU-Erweiterung gen Osten würde sich eine Verbesserung der wirtschaftlichen Verhältnisse einstellen. Das Gegenteil trat ein.
Die EU-Kaste versprach den Mecklenburgern durch Einführung des Euro würde es zu einer spürbaren Verbesserung der Wirtschaftslage kommen.
Das Gegenteil trat ein.
Mecklenburg ist defakto pleite.Und weil das so ist, wird die NPD nicht im Stile der Blockparteien auswendig gelernte Argumente herunterbeten.
Frei nach dem Motto der Kommunisten: Morgen wird alles besser.
Nein, die BRD und damit auch Mecklenburg Vorpommern ist eben kein Sanierungsfall, wie uns Müntefering und Merkel, Dr. Backhaus, SED-Holter und Co. suggerieren wollen.
Das BRD-System ist nahezu am Ende. Totalschaden.
Mit Stand vom 31.12.2004 betrug die Verschuldung der öffentlichen Haushalte (Bund mit Sondervermögen, Länder und Gemeinden mit Zweck-Verbänden) 1.394.960.000.000 Euro.
Explizite und gesamtschuldnerische Zins-Steuer-Quoten zeigen, dass das "Staatsungeheuer" BRD unter Berücksichtigung der immer größer werdenen Rentenzuschüsse aus den laufenden Haushaltsmitteln, fast 60 % seiner Steuereinnahmen für explizite und implizite Schuldzinsen herausrücken muß. Diese Zahlen müssen wir auch, sehr geehrte Frau Müller, vor dem Hintgergrund der Bevölkerungsentwicklung in der Bundesrepublik Deutschland wie in MV sehen. Wurden 1964 noch 1,357 Millionen Kinder in Deutschland geboren, sank die Geburtenzahl innerhalb von 9 Jahren auf 800.000. Was dies nicht nur volkswirtschaftlich, sondern auch bevölkerungspolitisch (Volkserhalt) bedeutet ist für jeden unbefangenen Betrachter offenkundig. Die grob geschilderte Großwetterlage des Bundes sei hier auch deshalb skizziert, weil ein isoliertes Betrachten nur der mecklenburgischen Verhältnisse unzulässig wäre.
Nein, die NPD kann leider mit 7 oder 8 % Wählerstimmen die Lohndrückerkolonnen aus Osteuropa nicht stoppen. Die Abwanderung unserer Besten aus MV nicht verhindern. Den Eurobetrug nicht rückgängig machen. Die zu Verdummungsanstalten mutierten Schulen nicht gesunden lassen. Gleichen Lohn für gleiche Arbeit in Ost und West nicht durchsetzen. Uns als NPD bleibt nichts anderes übrig als eine knallharte Oppositionspolitik zu betreiben. Das große Ziel unserer Bewegung ist und bleibt jedoch die Systemüberwindung auf nahezu allen Gebieten zu ermöglichen. Es wird sicher auf Ihr Verständnis stoßen, dass eine ausführliche Erläuterung des Begriffes der Systemüberwindung und der damit verbundenen unabdingbaren Neuordnung der wirtschaftlichen Verhältnisse (raumorientierte Volkswirtschaft) hier nicht möglich ist.
Selbstverständlich bin ich jedoch jederzeit bereit Ihnen unsere volkswirtschaftlichen Grundkonzepte zugänglich zu machen.
Mit freundlichen Grüßen
Udo Pastörs