Frage an Torsten Schneider von katrin m. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen
Sehr geehrter Kandidat,
ich möchte wissen, wie Sie zur Überwachung öffentlicher Plätze stehen.
Mit freundlichen Grüßen
Katrin Möller
Sehr geehrte Frau Möller,
vielen Dank für diese wichtige Frage, die ich gerne beantworte.
Und ja, ich trete für eine Überwachung öffentlicher Plätze ein, ohne Wenn und Aber, mit Polizei aber auch mit Video- oder anderer Technik. Ich will nämlich, dass unsere Bürgerinnen und Bürger angstfrei mit der U- und S-Bahn fahren, einkaufen und spazieren oder zur Arbeit oder ins Kino gehen können. Ich will, dass unsere Kinder angstfrei ins Schwimmbad tollen gehen können, zur Schule kommen und im Freien spielen. Ich will, dass unsere älteren Mitbürgerinnen und Mitbürger keine Angst haben müssen, sogar am helllichten Tage überfallen zu werden.
Ich lasse die linksliberalen Argumente der PDS und FDP dagegen nicht gelten. Das strapaziert mir etwas zu sehr und obendrein verkürzt das Bürgerrechtsthema.
Und überhaupt. Sind denn nicht das Recht auf Leben, das Recht auf Freiheit, das Recht auf Menschenwürde unsere höchsten Güter? Und wenn ich dann von der PDS zu hören erhalte, die Videoüberwachung sei verzehnfacht worden, ohne dass sich die Straßenkriminalität entsprechend verringert habe, muss ich über solche Arithmetik wirklich staunen. Die Welt ist mit dem Internet und der sonstigen Mediengewalt explosiver geworden. Wir haben schlimmeres verhindert.
Die PDS wird doch zudem sicherlich einräumen, dass kein Konzern planmäßig Unsummen in ein Nichts investiert. Das liefe ja dem kapitalistischen Grundkonzept zu Wider. Aber kennen Sie einen Supermarkt, eine Tankstelle, ein Kaufhaus ohne Video- oder andere Überwachung? Ich nicht. Es wird gemacht, weil es einerseits abschreckt. Andererseits hilft es aufklären.
Und obschon Ihre Frage nur die öffentlichen Plätze anbelangt. Die Privatsphäre bleibt gewahrt und ist weithin tabu. Aber im öffentlichen Raum nehme ich gerne in Kauf, gefilmt zu werden. Schließlich habe ich ja nichts zu verbergen.
Mit freundlichen Grüßen
Torsten Schneider