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Torsten Albig
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Frage von Brigitte H. •

Frage an Torsten Albig von Brigitte H. bezüglich Energie

Sehr geehrter Herr Albig,

ich habe an Ihrer Wahlkampfveranstaltung im Husumer NCC teilgenommen und bin empört über den Umgang mit dem Thema CCS / CO2-Endlager. Mindestens sechs unterschiedliche und sehr konkret formulierte Fragen zu der Problematik wurden von Ihrem Moderator lapidar zusammengefasst zu sinngemäß „was halten Sie von CO2-Endlagern“ und Sie antworteten wörtlich „das ist Scheiße, das wollen wir hier nicht“. Das reicht nicht, Herr Albig! Weder das Verhalten Ihres Moderators noch Ihre Entgegnung lassen darauf schließen, dass hier ein Bewusstsein für den Grad der Umweltrisiken durch die CO2-Verpressung vorliegt!
Oder wollen Sie nicht Stellung beziehen, weil die Bundes-SPD pro CCS eingestellt ist?

Da Sie auch meine Fragen vom 6. April bisher nicht beantwortet haben, ich also Ihre Position nicht kenne, sind Sie für mich zur Zeit und nach dem NCC-Auftritt in Sachen Umwelt- und Klimaschutz und Energiewende nicht glaubhaft und vertrauenswürdig.

Hier die Frage, die ich gern im NCC beantwortet gehabt hätte:
Betrachten Sie die Installierung der CCS-Technologie – und diese ist verbunden mit dem Neubau von Kohlekraftwerken! – als eine sinnvolle Maßnahme gegen den Klimawandel?

Mit freundlichem Gruß,
Brigitte Hahnwald

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Antwort von
SPD

Sehr geehrte Frau Hanwald,

vielen Dank für Ihre Mail vom 12.04.2012. Bitte entschuldigen Sie, dass ich diese erst jetzt beantworte, aber inzwischen habe ich Ihnen auf Ihre Anfrage vom 6. April ja bereits eine Antwort gegeben. Dennoch möchte ich Ihnen auch auf diese Frage gerne noch einmal antworten. Allerdings haben Sie vermutlich zur Kenntnis genommen, dass mich von Frau Matthiessen auf dieser Seite eine ähnliche Frage erreicht hat.

Die SPD Schleswig-Holstein lehnt die CCS-Technik wegen ihres hohen Risikos und geringer Effizienz ab. In Schleswig-Holstein hat sich ein breites Bündnis gegen diese Technik gebildet: Wir können die Risiken bislang nicht verlässlich einschätzen - wir haben die Risikotechnologie Atomkraft beendet, wir sollten sie nicht durch eine andere ersetzen. Wie Sie wissen, gefährdet die Verpressung auch das Weltnaturerbe Wattenmeer, ist wirtschaftspolitisch kontraproduktiv, volks- und betriebswirtschaftlich nicht lohnenswert und bremst die Energiewende zu vollständig regenerativen Energien aus Wasserkraft, Solar- und Windenergie aus. Schleswig-Holstein als Land der neuen Energien wird sich weiter aus Betroffenheit, aber eben auch aus wirtschaftlicher Vernunft und aus dem klaren Bekenntnis zu einer konsequenten Energiewende dagegen stellen.

Der Beschluss der Bundes-SPD ist - auch auf unser Betreiben hin - deutlich abgeschwächt worden. Sie werden verstehen, dass Länder wie Brandenburg oder Nordrhein-Westfalen mit ihren großen Kohlevorkommen und der damit verbundenen Industrie keinen sofortigen Ausstieg aus der Energiegewinnung in diesem Bereich zustimmen können. Überdies wäre ein sofortiger Ausstieg dort auch wirtschaftlich nicht vertretbar, da dies unkalkulierbare Folgen für den Strompreis und die Energiesicherheit haben dürfte.

Im Übrigen hat die SPD Schleswig-Holstein schon vor Jahren beschlossen, auch Kohl durch edie Erneuerbaren zu ersetzen. Wir wollen eine konsequente Energiewende - auch im Sinne des Klimaschutzes.

Mit freundlichen Grüßen
Torsten Albig