Frage an Tobias Thalhammer von Roy H. bezüglich Kultur
Guten Tag Herr Thalhammer,
Ihre Kollegen von der CSU führen in diesem Jahr einen ziemlich polemischen und arg an Panik erinnernden Wahlkampf. Unser Innenminister ist mal wieder wieder auf einem Kreuzzug gegen gegen "Killerspiele-Spieler", wobei er jegliche Sachkenntnis vermissen lässt.
Das bereits in diesem Jahr verschärfte Jugendschutzgesetz ist, ist sehr begrüßenswert und überaus wichtig. Lediglich fünf Prozent der Spiele haben im Jahr 2007 "keine Jugendfreigabe" von der USK erhalten und sind damit ausschließlich für Erwachsene zugänglich.
Wenn ich mir jetzt einmal eine Szene aus einem Elektrogroßmarkt vor Augen führe: Da kauft ein älterer Herr einen Ü18-Titel. Die Kassiererin meint im Spaß: "Sie spielen tatsächlich noch Computerspiele." Meint der Herr darauf hin: "Nein diese Spiel ist für meinen 12jährigen Enkel." ... Das zeugt eindeutig von nicht vorhandener oder absichtlich ignorierter Medienkompetenz oder würde dieser Großvater seinen Enkel auch bedenkenlos in einen (von Herrn Hermann nicht beanstandeten) Ü18-Horrorfilm mitnehmen?
Da die CSU bei dieser Landtagswahl unter keinen Umständen meine Stimme erhalten wird, möchte ich gern Ihre Meinung zu diesem Thema kennen lernen.
Was werden Sie unternehmen, um einen Beitrag zur Steigerung diese eindeutig fehlenden Medienkompetenz und des Verantwortungsbewusstseins bei Eltern und Pädagogen zu steigern?
Wie stehen Sie, steht die FDP, zu dem Thema Zensur und Bevormundung von erwachsenen Bürgern?
Mit freundlichen Grüßen
Roy Hascher
Sehr geehrter Herr Hascher.
die gezielte Nutzung der uns zu Verfügung gestellten Medien muss in frühen Jahren Kindern und Jugendlichen beigebracht werden. Im Idealfall sollte dies im Elternhaus und unterstützend an den Schulen realisiert werden. Somit bin ich auch ein großer Befürworter des gymnasialen Zweiges des Michaeli-Gymnasiums in München, welches ein "Medien-Gymnasium" ist. Der sinnvolle Umgang mit Medien muss ein stärkeres Gewicht im Lehrplan bekommen. Eltern und Pädagogen stehen auch hier im Rahmen der Erziehung in der Verantwortung. Sie sollten sich über geeignete Medien informieren, soweit sie hiermit nicht so vertraut sind, und ihre Kenntnisse weiter geben. Vor allem ist der sinnvolle Einsatz von Medien zu vermitteln.
Der zweite Teil Ihrer Anfrage zielt auf das Thema Zensur und Bevormundung von erwachsenen Bürgern ab. Hier vertrete ich die klare Meinung, dass wir jedem Bürger seine Verantwortung sich selbst gegenüber auch selbst überlassen müssen. Bayern ist ein ?Freistaat? und darf nicht zum ?Verbotsstaat? werden.
Viele Grüße
Tobias Thalhammer